17.05.2024, 06:26
Chismondens Sonette
Aus „Amaranth“
Ha! Was beginn’ ich? – In das Knie gebrochen?
Die Hände starr wie zum Gebet gefaltet!
Wie Marmorstein mein ganzer Leib erkaltet!
O Wahn! Es hat mein Mund doch Nichts gesprochen? -
Ich ließ’ ein Feigling neu mich unterjochen
In Litanei’n verfinsternd und veraltet? –
Erbleicht ihr Lippen, wenn ihr betend lalltet!
Was hätt’ ich meinem Geist den Staar gestochen? –
Der da bei Weihrauch und bei Kerzenscheine
Sich gängeln läßt durch Murmeln und durch Bücken,
Der wandelbare Gott ist nicht der meine.
Den Willen meines Gott’s kann Nichts verrücken,
Mein Gott ist das Gesetz, das ewig Eine:
Zerschellt, ihr des Gebetes morsche Krücken
.
Aus „Amaranth“
Ha! Was beginn’ ich? – In das Knie gebrochen?
Die Hände starr wie zum Gebet gefaltet!
Wie Marmorstein mein ganzer Leib erkaltet!
O Wahn! Es hat mein Mund doch Nichts gesprochen? -
Ich ließ’ ein Feigling neu mich unterjochen
In Litanei’n verfinsternd und veraltet? –
Erbleicht ihr Lippen, wenn ihr betend lalltet!
Was hätt’ ich meinem Geist den Staar gestochen? –
Der da bei Weihrauch und bei Kerzenscheine
Sich gängeln läßt durch Murmeln und durch Bücken,
Der wandelbare Gott ist nicht der meine.
Den Willen meines Gott’s kann Nichts verrücken,
Mein Gott ist das Gesetz, das ewig Eine:
Zerschellt, ihr des Gebetes morsche Krücken
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.