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Sonnets 001
#7
In Übersetzungen von
Karl Kraus

1874 – 1936


I

Ein schönes Wesen wünscht man fortgesetzt,
daß nie der Schönheit Rose ganz vergehe,
und welkt sie durch die Zeit, daß unverletzt
im schönen Sproß das Schöne auferstehe.

Du aber, nur dem eignen Strahl verbunden,
du, nur genährt, verzehrt von deinem Glanze,
du hast, dich neidend, deinen Feind gefunden,
der dir im Vollbesitz mißgönnt das Ganze.

Du, der die Welt beglückt mit jedem Reiz,
des Frühlings Herold, der mit vollen Händen
versagt im Spenden, du gewährst dem Geiz,
dich endlich in dir selber zu verschwenden.

Gewähre dich der Welt, der zugehört
die Schönheit, die das Grab der Zeit verzehrt.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Sonnets 001 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 001 - von ZaunköniG - 18.02.2023, 12:46
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