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Sonnets 012
#6
In Übersetzungen von
Otto Gildemeister



XII. 

Zähl ich den Glockenschlag, der Stunden mißt,
Und seh den stolzen Tag in Nacht versinken,
Schau ich das Veilchen nach der Blütenfrist
Und Rabenlocken, die versilbert blinken;

Seh ich den Waldbaum um sein Laub gekürzt,
Der sonst die Herde vor der Glut bewahrte,
Und Sommers Grün, in Garben hochgeschürzt,
Auf Bahren ruhn mit weißem Stachelbarte:

Dann über deine Schönheit grübel ich,
Daß du hinab mußt in der Zeit Verderben;
Denn Reiz und Schönheit läßt sich selbst im Stich
Und eilt, so rasch wie Neues wächst, zu sterben.

Nichts hält die sense fern von deinem Haupt
Als Saat, die stehn bleibt, wann die Zeit dich raubt.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 012 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 012 - von ZaunköniG - 23.02.2023, 19:43
RE: Sonnets 012 - von ZaunköniG - 26.06.2024, 09:43
RE: Sonnets 012 - von ZaunköniG - 09.11.2024, 10:22
RE: Sonnets 012 - von ZaunköniG - 15.12.2024, 12:02
RE: Sonnets 012 - von ZaunköniG - 05.02.2025, 12:27

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