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Zwölf Sonette für den verlassenen Bruderstamm
#9
IX. Op ewig ungedeelt

Was ohne Leben ist magst Du zerreißen
Und ruhig beide Theile liegen lassen,
Was willenlos magst Du zusammenpassen
Und es, wie Eisenstücke, fest verschweißen.

Nie aber trennst Du die, so Brüder heißen,
Zusammen bringst Du nie, die wild sich hassen
Wie Feuerbrände und wie Wassermassen. –
Mag noch so schön der Fluß der Rede gleißen,

Und magst Du noch so schön die Zukunft malen,
Du trennst zwei Brüder nicht, die sich umschlingen.
Und wende Zwang und Folter an und Qualen;

Op ewig ungedeelt! hörst Du’s erklingen! –
O fülle nicht zu voll! Die stärksten Schalen
Sie könnten leicht zur Unzeit Dir zerspringen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Zwölf Sonette für den verlassenen Bruderstamm - von ZaunköniG - 17.11.2024, 03:11

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