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Sonnets 069
#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



LXIX.

Nichts fehlt den äußern Gaben, die dem Licht
Du zeigst, das Menschenwitz verbessern könnte;
Wie aller Mund, durch den die Seele spricht,
Ja selbst dein Feind dies wahre Lob dir gönnte.

So wird für äußern Reiz dir äuß’rer Lohn;
Doch eben jener Mund, der, was dein eigen
Dir gab, zerstört dies Lob aus anderm Ton,
Und spüret weiter als die Augen reichen.

In deiner Seele Schönheit tauchen sie;
Die mißt Vermutung ab nach deinen Taten:
Kargmütig, augengütig hauchen sie
Auf deinen Blumenflor des Unkrauts geilen Schwaden.

Doch daß dein Duft nicht gleich dem Augenschein,
Daran ist schuld: du machst dich selbst gemein.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 069 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 01:10
RE: Sonnets 069 - von ZaunköniG - 09.04.2023, 12:37
RE: Sonnets 069 - von ZaunköniG - 03.09.2025, 10:08

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