16.07.2024, 09:37
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis
XXII.
Den Spiegel glaub ich noch mein Alter nicht,
So lang verbunden du und Jugend grünen.
Doch säh’ ich Runzeln dir im Angesicht,
Wüßt’ ich, nah wär mein Tod, der Tage Schuld zu sühnen.
Denn alle Schönheit, wie sie lebt an dir,
Deckt nur mein Herz mit saubrer Hülle zu,
Das dir im Busen wohnt, wie eins in mir:
Wie könnt’ ich denn nun älter sein als du?
O darum, Freund, sei für dich selbst so wachsam
Wie ich für dich, nicht für mich selbst will sein;
Der ich dein Herz will hegen so bedachtsam
Wie zarte Ammen ihre Kindelein.
Bau’ auf dein Herz nicht mehr, wenn meins erliegt!
Zum Wiedergeben gabst du deins mir nicht.
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Johann Gottlob Regis
XXII.
Den Spiegel glaub ich noch mein Alter nicht,
So lang verbunden du und Jugend grünen.
Doch säh’ ich Runzeln dir im Angesicht,
Wüßt’ ich, nah wär mein Tod, der Tage Schuld zu sühnen.
Denn alle Schönheit, wie sie lebt an dir,
Deckt nur mein Herz mit saubrer Hülle zu,
Das dir im Busen wohnt, wie eins in mir:
Wie könnt’ ich denn nun älter sein als du?
O darum, Freund, sei für dich selbst so wachsam
Wie ich für dich, nicht für mich selbst will sein;
Der ich dein Herz will hegen so bedachtsam
Wie zarte Ammen ihre Kindelein.
Bau’ auf dein Herz nicht mehr, wenn meins erliegt!
Zum Wiedergeben gabst du deins mir nicht.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.