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Sonette - in 12 Runden zu 14 Gedichten - 06 Gesprengte Ketten
#14
Die Steinigung

Jüngst hatt’ ich einen Traum: Ich ward gesteinigt.
Von allen Seiten stürten sie gleich Hunden,
Und geder warf und warf, mich zu verwunden,
Als ob mein Schmerz die Welt vom Fluch gereinigt.

Wie ich so stand, verlacht, verhöhnt, gepeinigt,
In Martern, wie ich keine noch empfunfen,
Wandt’ ich mich um – da war das Bild verschwunden,
Ich sah ein Volk zu selt’nem Tun vereinigt.

In Festgewändern noch verhüllter Zeiten
Hob’s auf die blut’gen Stein’ mit heil’gem Grauen
Und fing ein – Denkmal an daraus zu bauen.

Da wacht’ ich auf, hub an, den Traum zu deuten,
In meine Seele kam die alte Stärke,
Und neu gerüstet setzt’ ich mich zum Werke.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Sonette - in 12 Runden zu 14 Gedichten - 06/14 - von ZaunköniG - 15.11.2025, 09:45

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