03.10.2025, 06:04
Ketten
Im Fron des Werktags alle Kraft zersplittern,
Sich restlos aus an Schalst’ und Kleinstes geben,
Betörter Wahn zur heil’gen Pflicht erheben,
In jedem Blödsinn Gottgebote wittern,
Vor niedrer Menschlein hohem Scheine zittern,
Nach ihrer Gnad’ als nach dem Höchsten streben,
ihr opfern Freiheit, Meinung, Würde, Leben,
Brav Dank noch winseln hinter Kerkergittern,
Nie zum Bewußtsein seines Ichs gelangen,
Das Leben schließen, wie man’s angefangen,
unkundig seines Werts, ins Grab sich betten:
Dies mag vielleicht dem Herdenpack behagen,
Das, frei, sich mit den Hörnern würde schlagen –
Für mich bedeutet’s Kerkernacht und Ketten!
Im Fron des Werktags alle Kraft zersplittern,
Sich restlos aus an Schalst’ und Kleinstes geben,
Betörter Wahn zur heil’gen Pflicht erheben,
In jedem Blödsinn Gottgebote wittern,
Vor niedrer Menschlein hohem Scheine zittern,
Nach ihrer Gnad’ als nach dem Höchsten streben,
ihr opfern Freiheit, Meinung, Würde, Leben,
Brav Dank noch winseln hinter Kerkergittern,
Nie zum Bewußtsein seines Ichs gelangen,
Das Leben schließen, wie man’s angefangen,
unkundig seines Werts, ins Grab sich betten:
Dies mag vielleicht dem Herdenpack behagen,
Das, frei, sich mit den Hörnern würde schlagen –
Für mich bedeutet’s Kerkernacht und Ketten!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.

