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Scherer, Georg: Sonette vom Tegernsee
#5
5.

Zwei Sterne, die in ihrem ew'gen Gleise
Am Himmel gehn, begrüßen sich von fern;
Sie nähern sich, sie ziehn sich an - wie gern
Vollbrächten sie zusammen ihre Reise!

O kurzes Glück! Schon trennt unmerklich leise
Das Schicksal sie. "Fahr wohl, du schöner Stern!"
Blinkt jeder, denn er fühlt im tiefsten Kern,
Daß er um eine andre Sonne kreise.

So zogst auch du mich einstmals mächtig an,
Ein lichter Stern in meiner Nacht hienieden;
Du schiedest, und der holde Traum zerrann.

Doch was auf dieser Welt an Glück und Frieden
Durch Frauenhuld dem Manne werden kann -
Es ward mir voll und reich durch dich beschieden.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Scherer, Georg: Sonette vom Tegernsee 5 - von ZaunköniG - 02.07.2024, 10:16

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