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Scherer, Georg: Sonette vom Tegernsee
#3
3.

O könnt' ich all mein Fühlen und mein Denken,
Mein ganzes Leben, reich an Freud' und Leiden,
An Höhn und Tiefen, hell' und dunklen Seiten,
In deines Herzens stillen Grund versenken!

Wie sicher würdest du mein Schifflein lenken,
Welch heitern Himmel mild darüber breiten!
Zu deinem Sang wie klängen meine Saiten!
Dein wäre, was mir holde Musen schenken.

Statt dessen ziehst du, still wie du gekommen,
In deiner Heimatberge heil'gen Frieden
Und ahnest kaum, was du mit dir genommen.

Ich aber wandre, da du nun geschieden,
Fort in die Fremde, stumm und schmerzbeklommen,
Und weiß nicht, wo mir Ruhe wird hienieden.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Scherer, Georg: Sonette vom Tegernsee 3 - von ZaunköniG - 24.06.2024, 09:30

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