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In einsamen Leidenstagen
#5
V.

Noch denk' ich jenes Glücks, das ich genossen,
Als einst im Lenz, in später Abendstunde,
Gesessen wir auf weichem Wiesengrunde
Und unsre Herzen milde aufgeschlossen.

Rings war ein tiefer Zauber ausgegossen,
Ein Zittern, Rauschen, Duften in der Runde;
Die Worte starben endlich uns im Munde,
Wie unsre Blicke ineinander flossen.

Da war es mir, als ob mit ihren Sonnen
Und Sternen allen sich die Welt im Reigen
Um uns zu drehn begänne, bebend trunken.

Und wir, gestillt, so voll der reichsten Wonnen,
Wir ruhten regungslos, in sel'gem Schweigen,
Im Mittelpunkt der Schöpfung tief versunken.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
In einsamen Leidenstagen - von ZaunköniG - 21.02.2024, 11:33
RE: In einsamen Leidenstagen 05 - von ZaunköniG - 26.06.2024, 09:38

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