27.08.2024, 08:02
Am Tage nicht
Am Tage nicht, da fühl’ ich nicht das Schmachten,
Das Brennen, Lechzen, Dürsten so nach Liebe;
Im Lärmen, Jagen, Hasten, im Geschiebe
Fehlt uns die Zeit, auf was uns fehlt, zu achten.
Doch neigt der Tag sich und beginnt’s zu nachten
Und schweigt der Lärm und ruht der Welt Gestiebe,
Dann steigt vor mir, erzeugt vom höchsten Triebe,
Das Bild empor der Maid, der traumerdachten.
Und sink’ ich dann ins weiche Lager nieder,
Wer nennt mein Sehnen, Brennen, Lechzen, Sengen,
Zu finden mich im zweiten Wesen wieder,
Mein Denken, Fühlen, Schwelgen, Jauchzen, Drängen,
Und Geist und Leib und Brust und Mund und Glieder,
Dies Riesen-Ich in fremdes Ich zu zwängen!
Am Tage nicht, da fühl’ ich nicht das Schmachten,
Das Brennen, Lechzen, Dürsten so nach Liebe;
Im Lärmen, Jagen, Hasten, im Geschiebe
Fehlt uns die Zeit, auf was uns fehlt, zu achten.
Doch neigt der Tag sich und beginnt’s zu nachten
Und schweigt der Lärm und ruht der Welt Gestiebe,
Dann steigt vor mir, erzeugt vom höchsten Triebe,
Das Bild empor der Maid, der traumerdachten.
Und sink’ ich dann ins weiche Lager nieder,
Wer nennt mein Sehnen, Brennen, Lechzen, Sengen,
Zu finden mich im zweiten Wesen wieder,
Mein Denken, Fühlen, Schwelgen, Jauchzen, Drängen,
Und Geist und Leib und Brust und Mund und Glieder,
Dies Riesen-Ich in fremdes Ich zu zwängen!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.

