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Die schlummernde Entzweyte
#1
Die schlummernde Entzweyte

Sie schläft; - der zarte Mund, die lieben, blassen,
Gegrübten Wangen lächeln süßen Frieden.
Nicht hätt' ich einst den frommen Scherz gemieden,
Erweckend sie, und küssend zu umfassen.

Doch ach! - seit ihre Huld mich strenge hat verlassen,
Blüht nimmermehr mir solches Glück hiernieden,
Mit ihr entzweyt, und von mir selbst geschieden,
Bekämpfe ohne Sieg' ich Lieb' und Hassen.

Wohl leidet sie mit mir, die gute Seele! -
Und blickt, daß nicht zu grausam sie mich quäle,
Noch oft nach mir gar lieb und freundlich hold.

Und wenn auch flüchtig, - solcher Schmach zu dienen, -
Den alten Stolz empört, - ach! Aug' und Mienen
Erbetteln doch den kleinen Gnadensold.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Die schlummernde Entzweyte - von ZaunköniG - 04.10.2024, 01:04

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