09.08.2024, 09:44
13.
Der Seelenkuß
Wenn müd' mein schlummerschweres Haupt ich senke,
Sprech' ich noch leis: "Mein Engel, gute Nacht!"
"Mein Engel guten Morgen!" flüstr' ich sacht,
Wenn mit dem ersten Strahl das Aug' ich tränke.
Ich weiß, wenn ich der Fernen so gedenke,
Hat sie auch mein in gleichem Sinn gedacht,
Drum schlummr' ich süß, und bin mit Muth erwacht,
Zu tragen neu der Menschen Tück' und Ränke.
Und wenn uns wieder dann mit strengem Walten
Der lange Tag, der laute, fern gehalten,
Empfängt die stille Nacht den stillen Gruß;
Solch innig Grüßen, solches Liebesegnen
Ist wie der Augen zärtliches Begegnen,
Ein Händedruck im Geist, ein Seelenkuß.
Der Seelenkuß
Wenn müd' mein schlummerschweres Haupt ich senke,
Sprech' ich noch leis: "Mein Engel, gute Nacht!"
"Mein Engel guten Morgen!" flüstr' ich sacht,
Wenn mit dem ersten Strahl das Aug' ich tränke.
Ich weiß, wenn ich der Fernen so gedenke,
Hat sie auch mein in gleichem Sinn gedacht,
Drum schlummr' ich süß, und bin mit Muth erwacht,
Zu tragen neu der Menschen Tück' und Ränke.
Und wenn uns wieder dann mit strengem Walten
Der lange Tag, der laute, fern gehalten,
Empfängt die stille Nacht den stillen Gruß;
Solch innig Grüßen, solches Liebesegnen
Ist wie der Augen zärtliches Begegnen,
Ein Händedruck im Geist, ein Seelenkuß.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.