28.06.2024, 06:12
5.
Hoffen und Zittern
Sie sieht mich oft mit gar vertrauten, linden,
Gar warmen Blicken an, so fest gebannt,
Daß mich der Hoffnung Wonne übermannt,
Als müßte Liebe wieder Liebe finden.
Klar liegt dann ihr Gemüth da, ihr Empfinden,
Als wär's ein Saitenspiel, mir zugewandt,
Das ich nur rühren dürft' mit kühner Hand,
Um mir die trautsten Klänge zu verkünden.
Und dennoch wag' ich's nicht, ich darf's nicht wagen,
Denn mich durchzittert unbeschreiblich Zagen,
Die Dämm'rung, drin ich träume, aufzulichten;
Wie leicht, faßt' ich die Saiten an mit Beben,
Könnt' Antwort mir ein rauher Mißton geben,
Und mir den zarten Zauber ganz vernichten!
Hoffen und Zittern
Sie sieht mich oft mit gar vertrauten, linden,
Gar warmen Blicken an, so fest gebannt,
Daß mich der Hoffnung Wonne übermannt,
Als müßte Liebe wieder Liebe finden.
Klar liegt dann ihr Gemüth da, ihr Empfinden,
Als wär's ein Saitenspiel, mir zugewandt,
Das ich nur rühren dürft' mit kühner Hand,
Um mir die trautsten Klänge zu verkünden.
Und dennoch wag' ich's nicht, ich darf's nicht wagen,
Denn mich durchzittert unbeschreiblich Zagen,
Die Dämm'rung, drin ich träume, aufzulichten;
Wie leicht, faßt' ich die Saiten an mit Beben,
Könnt' Antwort mir ein rauher Mißton geben,
Und mir den zarten Zauber ganz vernichten!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.