Geist und Herz

[ZaunköniG]

Geist und Herz

Bald schwebt der Geist mit kühnen Adlerschwingen
In der Gestirne Reich, dem heiterschönen,
Und lauscht im Sphärenkreis den reinen Tönen,
Die auf den gold’nen Bahnen wiederklingen.

Bald strebt er, in der Erde Schacht zu dringen,
Dann, gleich der Küste mutig stolzen Söhnen,
Taucht er ins Meer, mag auch der Abgrund dröhnen,
Um auf dem Grund die Perle zu erringen.

Doch eitel bleibt das Streben der Gedanken;
Dem Geiste bleibt die Hoffnung ewig ferne,
Des Friedens feste Eiche zu umranken.

Das Herz weiß besser sich der Welt zu fügen,
Die Perlen und die Sterne misst es gerne,
Da ihm ein Lächeln und ein Blick genügen.