23.09.2025, 20:21
Übertragung von
Richard Zoozmann
CLXXI.
„Wenn einer nur Versprechen führt im Munde
Und dennoch von dir will, daß du ihn liebest,
Nicht rat ich, daß du gleich beiseit ihn schiebest,
Nein, sag: ich paßte heute nicht die Stunde,
Hättest nicht Zeit und Lust zum Liebesbunde.
Zwar schadets nicht, wenn du gefällig bliebest,
Ihn küßtest – doch es auch nicht weiter triebest,
Zieht nicht den Beutel erst heraus der Kunde!
Und schickt dir jemand einen Brief, ergründe
Den wahen Anlaß zwischen seinen Zeilen,
Ob er dich nicht zu blenden nur verstünde.
Dann magst du eine Antwort ihm erteilen,
Doch nicht zu schnell – laß ruhig Zeit verstreichen:
Wer lang gewartet, ist leicht zu erweichen.“
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Richard Zoozmann
CLXXI.
„Wenn einer nur Versprechen führt im Munde
Und dennoch von dir will, daß du ihn liebest,
Nicht rat ich, daß du gleich beiseit ihn schiebest,
Nein, sag: ich paßte heute nicht die Stunde,
Hättest nicht Zeit und Lust zum Liebesbunde.
Zwar schadets nicht, wenn du gefällig bliebest,
Ihn küßtest – doch es auch nicht weiter triebest,
Zieht nicht den Beutel erst heraus der Kunde!
Und schickt dir jemand einen Brief, ergründe
Den wahen Anlaß zwischen seinen Zeilen,
Ob er dich nicht zu blenden nur verstünde.
Dann magst du eine Antwort ihm erteilen,
Doch nicht zu schnell – laß ruhig Zeit verstreichen:
Wer lang gewartet, ist leicht zu erweichen.“
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.