04.05.2025, 01:28
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XLIV.
Du hast gewußt mir, mein Geliebter, immer
zu allen Zeiten Blumen herzulegen;
als brauchten sie nicht Sonne und nicht Regen,
gediehen sie in meinem engen Zimmer.
Nun laß mich dir unter dem gleichen Zeichen
die hier erwachsenen Gedanken reichen,
die ich in meines Herzens Jahreszeiten
aufzog und Pflückte. In den Beeten streiten
Unkraut und Raute. Du hast viel zu jäten;
doch hier ist Efeu, hier sind wilde Rosen.
Nimm sie, wie ich die deinen nahm, als bäten
sie dich, in deine Augen sie zu schließen.
Und sage deiner Seele, daß die losen
in meiner Seele ihre Wurzeln ließen.
.
Rainer Maria Rilke
XLIV.
Du hast gewußt mir, mein Geliebter, immer
zu allen Zeiten Blumen herzulegen;
als brauchten sie nicht Sonne und nicht Regen,
gediehen sie in meinem engen Zimmer.
Nun laß mich dir unter dem gleichen Zeichen
die hier erwachsenen Gedanken reichen,
die ich in meines Herzens Jahreszeiten
aufzog und Pflückte. In den Beeten streiten
Unkraut und Raute. Du hast viel zu jäten;
doch hier ist Efeu, hier sind wilde Rosen.
Nimm sie, wie ich die deinen nahm, als bäten
sie dich, in deine Augen sie zu schließen.
Und sage deiner Seele, daß die losen
in meiner Seele ihre Wurzeln ließen.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.