30.06.2024, 05:03
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XXVIII.
Briefe, nun mein! Tot, bleich und lautlos dauernd!
Und doch wie meine Hand sie bebend heut
am Abend aufband: wunderlich erschauernd
und wie belebt in meinen Schoß gestreut.
In diesem wünscht er mich zum Freund. Und der
bestimmt, an dem ich ihm die Hand gereicht,
den Tag im Frühling ... Und ich weinte mehr
darum als nötig scheint. Und der, sehr leicht,
enthält: Ich liebe dich; und warf mich hin,
wie Gott mit Kommendem verwirft was war.
Und der sagt: Ich bin dein, - die Tinte drin
verblich an meines Herzens Drängen. Gar
erst dieser ... Lieber, du hast selbst verwirkt,
daß ich zu sagen wagte, was er birgt.
.
Rainer Maria Rilke
XXVIII.
Briefe, nun mein! Tot, bleich und lautlos dauernd!
Und doch wie meine Hand sie bebend heut
am Abend aufband: wunderlich erschauernd
und wie belebt in meinen Schoß gestreut.
In diesem wünscht er mich zum Freund. Und der
bestimmt, an dem ich ihm die Hand gereicht,
den Tag im Frühling ... Und ich weinte mehr
darum als nötig scheint. Und der, sehr leicht,
enthält: Ich liebe dich; und warf mich hin,
wie Gott mit Kommendem verwirft was war.
Und der sagt: Ich bin dein, - die Tinte drin
verblich an meines Herzens Drängen. Gar
erst dieser ... Lieber, du hast selbst verwirkt,
daß ich zu sagen wagte, was er birgt.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.