26.06.2024, 09:33
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XXIV.
So wie ein scharfes Messer laß die Welt
zuspringen. Wenn der Liebe Hand sie hält,
so muß sie zu sein; wie sie in die Schale
einklappt, erklingt sie uns zum letzten Male
feindselig. All mein Sein, in Sicherheit
an deins gelehnt, ist wunderbar gefeit
gegen die Äußerlinge, deren Dolche
ohnmächtig sind. Wir haben eine solche
getroste kraft in unserm Blütenstand,
daß sie den weißen Blüten unverwandt
zuredet aus der Wurzel: weiß zu bleiben,
auf ihrem Hügel still für sich zu treiben,
dem Tau nur offen, der nicht alle wird.
Nur Gott macht reich und arm, durch nichts beirrt.
.
Rainer Maria Rilke
XXIV.
So wie ein scharfes Messer laß die Welt
zuspringen. Wenn der Liebe Hand sie hält,
so muß sie zu sein; wie sie in die Schale
einklappt, erklingt sie uns zum letzten Male
feindselig. All mein Sein, in Sicherheit
an deins gelehnt, ist wunderbar gefeit
gegen die Äußerlinge, deren Dolche
ohnmächtig sind. Wir haben eine solche
getroste kraft in unserm Blütenstand,
daß sie den weißen Blüten unverwandt
zuredet aus der Wurzel: weiß zu bleiben,
auf ihrem Hügel still für sich zu treiben,
dem Tau nur offen, der nicht alle wird.
Nur Gott macht reich und arm, durch nichts beirrt.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.