20.06.2024, 10:12
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XXI.
Sag immer wieder und noch einmal sag,
daß du mich liebst. Obwohl dies Wort vielleicht,
so wiederholt, dem Lied des Kuckucks gleicht,
wie du’s empfandest: über Tal und Hag
und Feld und Abhang, beinah allgemein
und überall, mit jedem Frühling tönend.
Geliebter, da im Dunkel redet höhnend
ein Zweifelgeist mich an; ich möchte schrein:
„Sag wieder, daß du liebst.“ Wer ist denn bang,
daß zu viel Sterne werden: Ihrem Gang
sind Himmel da. Und wenn sich Blumen mehren,
erweitert sich das Jahr. Laß wiederkehren
den Kehrreim deiner Liebe. Doch entzieh
mir ihre Stille nicht. Bewahrst du sie?
.
Rainer Maria Rilke
XXI.
Sag immer wieder und noch einmal sag,
daß du mich liebst. Obwohl dies Wort vielleicht,
so wiederholt, dem Lied des Kuckucks gleicht,
wie du’s empfandest: über Tal und Hag
und Feld und Abhang, beinah allgemein
und überall, mit jedem Frühling tönend.
Geliebter, da im Dunkel redet höhnend
ein Zweifelgeist mich an; ich möchte schrein:
„Sag wieder, daß du liebst.“ Wer ist denn bang,
daß zu viel Sterne werden: Ihrem Gang
sind Himmel da. Und wenn sich Blumen mehren,
erweitert sich das Jahr. Laß wiederkehren
den Kehrreim deiner Liebe. Doch entzieh
mir ihre Stille nicht. Bewahrst du sie?
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.