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Sonnets from the Portuguese 15
#2
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke



XV.

Klag mich nicht dessen an, daß ich dem deinen
mein Antlitz traurig still entgegentrage.
Wir sehen so verschieden in die Tage,
daß Haar und Stirne nicht bei beiden scheinen.

Du kannst um mich so ruhig sein wie um
die Biene, die in ein Kristall geriet,
seit deine Liebe meinen Schmerz ringsum
umschlossen hat mit Herrlichkeit. Mich zieht

nach draußen nichts, und wenn mich etwas riefe,
so wär es wahnsinn. Doch, in dich verloren,
seh ich die Liebe und der Liebe Ende.

Und das Vergessen rauscht in meinen Ohren.
so sieht, wer hoch sitzt, aller ströme Wende
und Ausgang in des Meeres bittre Tiefe.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets from the Portuguese 15 - von ZaunköniG - 16.08.2007, 18:58
RE: Sonnets from the Portuguese 15 - von ZaunköniG - 04.06.2024, 12:34

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