02.06.2024, 11:34
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XIV.
Wenn du mich lieben mußt, so soll es nur
der Liebe wegen sein. Sag nicht im stillen:
„Ich liebe sie um ihres Lächelns willen,
für ihren Blick, ihr Mildsein, für die Spur,
die ihres Denkens leichter Griff in mir
zurückläßt, solche Tage zu umrändern.“
Denn diese Dinge wechseln leicht in dir,
Geliebter, wenn sie sich nicht selbst verändern.
Wer also näht, der weiß auch, wie man trennt.
Leg auch dein Mitleid nicht zu Grund, womit
du meine Wangen trocknest; wer den Schritt
aus deinem Trost heraus nicht tut, verkennt
die Tränen schließlich und verliert mit ihnen
der Liebe Ewigkeit: ihr sollst du dienen.
.
Rainer Maria Rilke
XIV.
Wenn du mich lieben mußt, so soll es nur
der Liebe wegen sein. Sag nicht im stillen:
„Ich liebe sie um ihres Lächelns willen,
für ihren Blick, ihr Mildsein, für die Spur,
die ihres Denkens leichter Griff in mir
zurückläßt, solche Tage zu umrändern.“
Denn diese Dinge wechseln leicht in dir,
Geliebter, wenn sie sich nicht selbst verändern.
Wer also näht, der weiß auch, wie man trennt.
Leg auch dein Mitleid nicht zu Grund, womit
du meine Wangen trocknest; wer den Schritt
aus deinem Trost heraus nicht tut, verkennt
die Tränen schließlich und verliert mit ihnen
der Liebe Ewigkeit: ihr sollst du dienen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.