31.05.2024, 05:43
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
XIII.
Und willst du, daß die Liebe, diese, meine,
sich eine Sprache schaffe, reich genug,
und daß ich zwischen dir und mir im Zug
die Fackel halte, daß sie uns bescheine? –
Sie fällt, sie fällt. Ich kann nicht meine Hand
zwingen, mein Fühlen von mir fort zu halten;
wie soll ich zu Beweisen umgestalten
die Liebe in mir, die sich mir entwand?
Nein, trau dem Schweigen meines Frauenlebens
die Frauenliebe zu, die es dir weiht.
Sieh, wie ich dasteh, alles warb vergebens,
und wie dies Stummsein meines Daseins Kleid
furchtlos zerreißt, daß nicht in einer Schwäche
mein Herz von seinem Schmerz noch anders spreche.
.
Rainer Maria Rilke
XIII.
Und willst du, daß die Liebe, diese, meine,
sich eine Sprache schaffe, reich genug,
und daß ich zwischen dir und mir im Zug
die Fackel halte, daß sie uns bescheine? –
Sie fällt, sie fällt. Ich kann nicht meine Hand
zwingen, mein Fühlen von mir fort zu halten;
wie soll ich zu Beweisen umgestalten
die Liebe in mir, die sich mir entwand?
Nein, trau dem Schweigen meines Frauenlebens
die Frauenliebe zu, die es dir weiht.
Sieh, wie ich dasteh, alles warb vergebens,
und wie dies Stummsein meines Daseins Kleid
furchtlos zerreißt, daß nicht in einer Schwäche
mein Herz von seinem Schmerz noch anders spreche.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.