23.05.2024, 01:22
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
IX.
Hab ich ein Recht zu geben, was ich kann?
Darf ich in dieser Tränen Niederschlage
dich bleiben heißen? Die durchseufzten Tage
heben auf meinem Munde wieder an
zwischem dem Lächeln, das, wie du’s beschwörst,
doch nicht zu leben wagt. O ich bin bang,
daß das nicht recht sein kann. Wir sind im Rang
nicht gleich genug für Liebende. Du hörst:
wer andres nicht zu geben hat, der muß
nicht Geber werden. Ein für allemal.
Dein Purpur bleibe rein von meinem Ruß
und unbeschlagen klar dein Glaspokal.
Nichts geben will ich; unrecht wäre das.
Nur lieben vor mich hin, Geliebter. Laß -.
.
Rainer Maria Rilke
IX.
Hab ich ein Recht zu geben, was ich kann?
Darf ich in dieser Tränen Niederschlage
dich bleiben heißen? Die durchseufzten Tage
heben auf meinem Munde wieder an
zwischem dem Lächeln, das, wie du’s beschwörst,
doch nicht zu leben wagt. O ich bin bang,
daß das nicht recht sein kann. Wir sind im Rang
nicht gleich genug für Liebende. Du hörst:
wer andres nicht zu geben hat, der muß
nicht Geber werden. Ein für allemal.
Dein Purpur bleibe rein von meinem Ruß
und unbeschlagen klar dein Glaspokal.
Nichts geben will ich; unrecht wäre das.
Nur lieben vor mich hin, Geliebter. Laß -.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.