11.05.2024, 11:06
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
IV.
Du bist da droben im Palast begehrt,
erlauchter Sänger lauterer Gedichte,
wo Tänzer stillstehn, deinem Angesichte
und deinem Munde durstend zugekehrt.
Und es gefällt dir, dieser dürftigen Tür
Griff anzurühren? Ist es auszuhalten,
daß deiner Fülle Klang in goldnen Falten
vor eine Türe fällt, zu arm dafür?
Sie die zerbrochnen Fenster. Fledermaus
und Eule baun im Dach. Und meine Grille
zirpt gegen deine Mandoline. Stille.
Das Echo macht noch trauriger das Haus,
drin eine Stimme weint, so wie die deine
da draußen singen muß ... allein, alleine.
.
Rainer Maria Rilke
IV.
Du bist da droben im Palast begehrt,
erlauchter Sänger lauterer Gedichte,
wo Tänzer stillstehn, deinem Angesichte
und deinem Munde durstend zugekehrt.
Und es gefällt dir, dieser dürftigen Tür
Griff anzurühren? Ist es auszuhalten,
daß deiner Fülle Klang in goldnen Falten
vor eine Türe fällt, zu arm dafür?
Sie die zerbrochnen Fenster. Fledermaus
und Eule baun im Dach. Und meine Grille
zirpt gegen deine Mandoline. Stille.
Das Echo macht noch trauriger das Haus,
drin eine Stimme weint, so wie die deine
da draußen singen muß ... allein, alleine.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.