09.05.2024, 11:27
Als Übertragung von
Rainer Maria Rilke
III.
Ungleiche sind wir, hohes Herz. Man kann
uns nicht zu Gleichem brauchen oder führen.
Wenn unsre Engel sich im Raum berühren,
so schauen sie einander staunend an.
Du bist, vergiß es nicht, geborner Gast
von Königinnen, welche dich verwöhnen;
meine vom Weinen schönen Augen hast
du sie verglichen mit den wunderschönen,
die nach dir rufen? Glänzender, was trittst
du fort vom Feste; und dein Auge schaut
nach einem Spielmann aus, der unten neben
Zypressen müd, im Dunkel singend, sitzt?
Dein Haupt ist eingesalbt, meins ist betaut, -
und nur der Tod gräbt solches um und eben.
.
Rainer Maria Rilke
III.
Ungleiche sind wir, hohes Herz. Man kann
uns nicht zu Gleichem brauchen oder führen.
Wenn unsre Engel sich im Raum berühren,
so schauen sie einander staunend an.
Du bist, vergiß es nicht, geborner Gast
von Königinnen, welche dich verwöhnen;
meine vom Weinen schönen Augen hast
du sie verglichen mit den wunderschönen,
die nach dir rufen? Glänzender, was trittst
du fort vom Feste; und dein Auge schaut
nach einem Spielmann aus, der unten neben
Zypressen müd, im Dunkel singend, sitzt?
Dein Haupt ist eingesalbt, meins ist betaut, -
und nur der Tod gräbt solches um und eben.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.