04.03.2024, 10:25
Hab ich lieb, so hab ich not,
Meid ich lieb, so bin ich tot.
Nun ee ich lieb durch leid wolt lan
Ee will ich lieb in leiden han.
Die Nonne Klara Hätzlerin
Augsburg, 15. Jahrhundert
XIII.
Wenn du am Ende deines frohen Tages
zum Himmel siehst, voll ländlich klarer Sterne,
dann denk an mich, er scheint mir, da du ferne,
nur wie die Decke meines Sarkophages.
Nun schläfert dich. Wie wurdest du doch gerne
zum Kind beim Hall des zehnten Stundenschlages.
Verzärtelt dich die Mutter besser? Sag es,
damit ich Liebende zu lieben lerne.
Ich sehe dein Gesicht, - es wird ganz rein,
die Züge einen sich zu schöner Stille,
ich segne dich und bin nicht mehr allein.
So schlafe denn, in Gottes großem Namen.
Er ist die Liebe, Liebe ist sein Wille,
so mög er dich und mich beschützen. Amen!
Meid ich lieb, so bin ich tot.
Nun ee ich lieb durch leid wolt lan
Ee will ich lieb in leiden han.
Die Nonne Klara Hätzlerin
Augsburg, 15. Jahrhundert
XIII.
Wenn du am Ende deines frohen Tages
zum Himmel siehst, voll ländlich klarer Sterne,
dann denk an mich, er scheint mir, da du ferne,
nur wie die Decke meines Sarkophages.
Nun schläfert dich. Wie wurdest du doch gerne
zum Kind beim Hall des zehnten Stundenschlages.
Verzärtelt dich die Mutter besser? Sag es,
damit ich Liebende zu lieben lerne.
Ich sehe dein Gesicht, - es wird ganz rein,
die Züge einen sich zu schöner Stille,
ich segne dich und bin nicht mehr allein.
So schlafe denn, in Gottes großem Namen.
Er ist die Liebe, Liebe ist sein Wille,
so mög er dich und mich beschützen. Amen!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.