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Sonnets 095
#2
Übersetzung von
Terese Robinson



XCV.

Wie lieblich deine Schande selbst betört,
Die, wie ein Wurm im rosigen Kelch versteckt,
Die junge Schönheit deines Ruft zerstört,
Wie hold hast du das Laster zugedeckt!
Die Zunge, die dein loses Tun berichtet,
Und es durch lüsterne Erklärung mehrt,
Sie muß dich preisen, während sie dich richtet,
Weil schon dein Name jedes Wort verklärt.
O, welch ein Schloß erwählte sich die Sünde,
Da sie zu ihrem Wohnsitz dich gewollt,
Hier deckt die Schönheit tiefsten Lasters Gründe,
Und was das Auge sieht, wird licht und hold!

Doch, liebes Herz, dies große Vorrecht hüte,
Mißbrauch stumpft selbst des schärfsten Messers Güte.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 095 - von ZaunköniG - 13.08.2007, 00:10
RE: Sonnets 095 - von ZaunköniG - 24.04.2023, 16:29

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