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Hafiz von Schiraz: Divan 002
#1
Iran 
Hafiz von Schiraz
Muhammad Schams ad-Din
um 1315 - 1390 Persien


Aus dem Divan
nach der engl. Fassung von Gertrude Lowthian Bell


02


THE bird of gardens sang unto the rose,
New blown in the clear dawn : " Bow down thy head !
As fair as thou within this garden close,
Many have bloomed and died." She laughed and said :
" That I am born to fade grieves not my heart ;
But never was it a true lover's part
To vex with bitter words his love's repose."


The tavern step shall be thy hostelry,
For Love's diviner breath comes but to those
That suppliant on the dusty threshold lie.
And thou, if thou would'st drink the wine that flows
From Life's bejewelled goblet, ruby red,
Upon thine eyelashes thine eyes shall thread
A thousand tears for this temerity.


Last night when Irem's magic garden slept,
Stirring the hyacinth's purple tresses curled,
The wind of morning through the alleys stept.
" Where is thy cup, the mirror of the world ?
Ah, where is Love, thou Throne of Djem ? " I cried.
The breezes knew not; but "Alas/' they sighed,
" That happiness should sleep so long ! " and wept.


Not on the lips of men Love's secret lies,
Remote and unrevealed his dwelling-place.
Oh Saki, come ! the idle laughter dies
When thou the feast with heavenly wine dost grace.
Patience and wisdom, Hafiz, in a sea
Of thine own tears are drowned ; thy misery
They could not still nor hide from curious eyes.



02

Ein Vogel sang der Rose, welche früh
geöffnet diesen Morgen sanft umworben:
"So viele sind hier schon wie du erblüht
und sind in diesem Garten auch gestorben."
Die lacht: "Zu Welken liegt uns in der Art,
doch war es niemals eines Freiers Part,
der Liebsten zu verbittern ihr Gemüt."


Die Wirtshausstufe sei als Heim dir gut
genug, damit die Allahs Liebe winkt.
Dem der wie du auf staubger Schwelle ruht,
damit er von den Rebensäften trinkt,
aus den kristallnen Kelchen wie Rubin,
dem soll'n die Augen auf die Wimpern ziehn
tausend und eine Perle für den Mut.


Heut Nacht, als Irems Zaubergarten schlief,
kräuseln die Locken sich der Hyazinth.
Der Wind des Morgens durch die Gassen lief:
Wo ist dein Kelch, der Erde Spiegel hin?
Wo ist die Liebe, Thron des Djem?", ich klagte.
Die Lüfte wussten es nicht und verzagten.
"Das Glück schläft hier so lange und so tief."


Wo kein Geheimnis auf den Lippen liegt,
ist seine Bleibe fern und ausgegrenzt.
Oh Saki, komm! Das Lachen ist versiegt,
wenn du zu Fest den Himmelswein kredenzt.
Geduld und Weisheit, sieh Hafiz, als wären
sie längst ertränkt in einem Meer von Zähren,
dein Elend offen noch zutage liegt.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Hafiz von Schiraz: Divan 002 - von ZaunköniG - 30.07.2025, 10:38

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