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Liebe
#2
2.


Mich hat ein schredenvoller Traum gepeinigt:
Ich sah dich zwischen eines Sarges Wänden,
Mit kreuzweis auf die Bruft gelegten Händen,
Den schönen Leib, zu früh! dem Staub vereinigt.

Doch dieß Gesiht hat mein Erblühn beschleunigt!-
Was keine Macht der Welt vermag zu wenden,
Ward mir zum Bild, mein Inn'res zu vollenden!
Ich fühle mich erfchüttert und gereinigt.

Im Sturm der Nächte, in des Mittags Scheine, —
Hab’ ich's vor mir, das Trauerbild im Schreine, —
Es hat mich eingeweiht zum Sohn der Schmerzen.

Mich dünkt, als ob mich nichts mehr rühren würde,
Denn jenen fürchterlichen Traum im Herzen,
Trag’ ich, wie leicht! des Lebens schwerste Bürde.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Liebe - von ZaunköniG - 01.03.2022, 20:26
Feuchtersleben: Ernst Freiherr von: Liebe - von ZaunköniG - 04.03.2022, 03:01

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