Theodor Creizenach
1818 – 1877
Sonette zum Jahresschlusse 1866
I.
Nie hat so bang und feierlich geschlagen
Die Jahresglocke dieser Stadt Genossen,
Nein, immer hoffnungsreicher sah man sprossen
Den wohlgepflegten Stamm aus alten Tagen.
Und Frankfurt hat sein blühendes Behagen
Nicht kleinen Sinns für sich allein genossen,
Hat seine Fülle reich und gern erschlossen,
Wo ihm ans Ohr gedrungen deutsches Klagen.
Nicht viel den Danks ist ihm zu Theil geworden;
Ja, Hohn erklang von deutscher Ströme Borden,
Dieweil erlosch ein deutscher Edelstein.
Einst wird die Wahrheit glänzend sich entfalten;
Noch aber laßt uns fest zusammenhalten:
Wir tragen das Familienleid allein
1818 – 1877
Sonette zum Jahresschlusse 1866
I.
Nie hat so bang und feierlich geschlagen
Die Jahresglocke dieser Stadt Genossen,
Nein, immer hoffnungsreicher sah man sprossen
Den wohlgepflegten Stamm aus alten Tagen.
Und Frankfurt hat sein blühendes Behagen
Nicht kleinen Sinns für sich allein genossen,
Hat seine Fülle reich und gern erschlossen,
Wo ihm ans Ohr gedrungen deutsches Klagen.
Nicht viel den Danks ist ihm zu Theil geworden;
Ja, Hohn erklang von deutscher Ströme Borden,
Dieweil erlosch ein deutscher Edelstein.
Einst wird die Wahrheit glänzend sich entfalten;
Noch aber laßt uns fest zusammenhalten:
Wir tragen das Familienleid allein