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Waldandacht
#3
III.

Die Quelle nur genießt des holden Reizes
Der strengen Göttin, die den Küssen gram.
Die Lockung wächst im Banne solchen Geizes;
Denn wen verführte nicht die herbe Scham?

O Seele, flieh! vertraue nur den Liedern
Den schnelleren, den bangen, müden Schlag.
Du tauchst hinab mit keuschen Liebesgliedern
In weicher Rhythmen Flut am hohen Tag.

Laß keinen Frager deine Nacktheit schauen!
Dein Buhler sei der Wind, die Welle Magd,
Die Wolke Botin, deine Wohnung Auen,
Dein Ruhebett der blumige Smaragd;

Und in der Dichtung kühlend-blankem Spiegel
Gewahre deiner Bildung Himmelssiegel.
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Waldandacht - von ZaunköniG - 22.12.2013, 02:20

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