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schlafwandeln
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11.03.2016, 16:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.03.2016, 16:13 von Sneaky.)
vom traum erwacht hab ich mich alt gefunden
obwohl ich einen tick nur meine augen schloss
sind jahre monate sind tage stunden
seit das Reale durch Synapsen floss
erscheint mir alles fremd und blendend grell
obwohl ich einen Tick nur meine Augen schloss
körnt meine sanduhr schnell nun rasend schnell
als ob der tod sie jagt im sonnenlicht
erscheint mir alles fremd und blendend grell
nur schrei eines jedes wort wo keiner spricht
die nacht verdämmert schemen hasten fort
als ob der tod sie jagt im sonnenlicht
ihr fluchtgebaren drängt mich in ein dort
ein schattenspiel das niemand sonst verlockt
die nacht verdämmert schemen hasten fort
bis alles was bewegung ist jäh stockt
vom traum erwacht hab ich mich alt gefunden
ein schattenspiel das niemand sonst verlockt
sind jahre monate sind tage stunden.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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Oh, die Villanelle beschäftigt dich immer noch?
ich bin mit der Form nie wirklich warm geworden.
Durch die wörtlich wiederholten Zeilen neigt die Villanelle zur Monotonie, ahnlich wie das Pantum und mehr als die sestine.
Aber ich sehe, du bekommst das immer besser hin.
chapeau!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Hallo Zaunkönig,
seit ich Turcos Terzanelle of Thunderweather das erstemal gelesen habe, mag ich diese Form. Sie ist nicht ganz so wiederholungslastig wie die Villanelle, da muss man wohl Dylan Thomas sein, um daraus was zu machen, aber hin und wieder überkommts mich. Diese Form hat was (mMn selbstverständlich ).
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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Mir ist irgendwie noch nicht ganz klar, wo der Unterschied zwischen Villanelle und Terzanelle besteht. Kann es sein, dass die Begriffe auch autorenseitig nicht klar getrennt werden? An der handvoll Beispieltexte im Netz kann ioch jedenfalls keinen Unterschied festmachen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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12.03.2016, 12:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.03.2016, 12:44 von Sneaky.)
Bei der Villanelle alternieren die erste und dritte Zeile des ersten Terzetts jeweils, bei der Terzanelle wandert nur die Mittelzeile des jeweiligen Terzetts weiter.
Soll es mal richtig rund gehn auf die Schnelle,
so wie bei einem alten LEierkasten
denk nicht zuviel, schreib eine Villanelle
das spart viel Zeit denn jede zweite Welle
von Zeilen wird beim Reimen dich entlasten
soll es mal richtig rund gehn auf die Schnelle.
Das wär ein Villanellenanfang. Bei der nächsten Terzine wäre dann die Schlusszeile
"denk nicht zuviel, schreib eine Villanelle" und bei der nächsten Terzine wär dann wieder "soll es mal richtig rund gehn auf die Schnelle" die Schlusszeile.
Jetzt ist die Zeit, dass Schatten sich ballen
zwischen den Ulmen, Balkonen und Gauben,
im Auge des Sturms, wenn Donner verhallen.
Die Vögel verstummen in weißen Lauben
der Wind, erst stotternd, pfeift stetig heran
zwischen den Ulmen, Balkonen und Gauben.
Die Schlusszeile des nächsten Terzetts wär dann
"der Wind erst stottern, pfeift stetig heran.
Im Schlussquatrain tauchen dann sowohl bei der Villanelle als auch der Terzanelle
die Zeilen 1 und 3 der ersten Terzine wieder auf. Soweit die Theorie im Schnelldurchgang.
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Jo... Ich denke, icvh hjabe verstanden, was du meinst.
Welche Quelle hast du für deine Definitionen?
Gero von Wilpert kennt zumindest die Villanelle (in verschiedenen Varianten) aber die Terzanelle kommt in meinen Büchern nicht vor.
Rein handwerklich mögen mich die Formen wohl reizen, - und es gibt ja tatsächlich Schwierigeres -
allein, mir fehlen die Themen, wo solche exzessiven Wiederholungen Sinn machten.
- Oder ich bin zu schnell dabei, ein Sonett draus zu bilden.
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13.03.2016, 12:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2016, 12:17 von Sneaky.)
Die Villanelle gibt's in Wikipedia zu googeln. Die berühmteste englischsprachige Villanelle ist von Dylan Thomas. Do not go gentle into that good night. Aber auch andere berühmte Dichter haben da gearbeitet "Auden, Bishop, von der wir beide hier eine Übertragung haben "The art of loosing" etc. Villanellen sind im Englischen häufiger vertreten, bei deutschen Dichtern wär Platen zu nennen, der mir auf Anhieb einfällt.
Die Terzanelle ist eine Erfindung von Lewis Turco, einem amerikanischen Literaturprofessor. Er ist auch Herausgeber des "Book of Forms" einem Buch, das Gedichteformen vorstellt und in den USA sowas wie eine Art Bibel war/ist.
Die Villanelle war ihm zu repetitiv also hat er mit der Form gespielt und die Terzanelle draus erfunden. Die erste Terzanelle ist seine "Terzanlle of Thunderweather", über die ich mal gestolpert bin und von der ich restlos begeistert war und bin. Sein 'Book of forms habe ich mir vor langer Zeit mal gekauft, das ist wie gesagt eine Sammlung von Gedichtformen, Ghasel, Sonett, Pantoum etc wird da vorgestellt. Unter dem Pseudonym "Wesli Court" hat er auch selber Gedichte verfasst. Wesli Court ist ein Anagramm seines Namens Lewis Turco.
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Ok, wenn das eine jüngere anglophone Erfindung ist, wundert mich nicht mehr, dass die Terzanelle in deutschen Standartwerken nicht auftaucht.
Dank für die Info!
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Das Gedicht ist mW 1964 entstanden (di Terzanelle of Thunderweather).
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Ähm... Ist zwar nur eine Kleinigkeit,
aber überall im Netz lese ich nur "Terzanelle in Thunderweather".
Das solltest du vielleicht auch bei deinem Übersetzungstread ändern. Oder gibt es doch verschiedene Fassungen?
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Ich hab nun in seinem Book of Forms nachgeguckt und auch da heißt es "in". Da habe ich nicht genug Acht gegeben. Danke f´ür den 'Hinweis.
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