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Spielkram: Sonette nach aufgegebenem Endreim
#51
Hallo sneaky,
du bist ja wie die Feuerwehr. Jetzt, wo ich dein Gedicht gelesen habe, finde ich die Reime gut, gestern war das nicht so. Ich wollte eigentlich zuerst die Endreime von einem fertigen Sonett nehmen, um mal zu sehen, wie weit das dann abweichen wird. Dabei ist mir dann aber aufgefallen das da ein unreiner reim dabei war. Darauf hatte ich mir was aus den Fingern gesaugt, ohne weiter nachzudenken. Jetzt hatte ich bei google nachgesehen, aber ich weiß noch immer nicht, auf welchen Film du dich beziehst. Ich gehe nur ins Kino, wenn ich von Freunden einen Film empfohlen bekomme oder mitgeschleift werde. Ich freue mich aber, dass die Reime dich zu diesem schönen Sonett inspiriert haben. Auf jeden Fall tiefer als die Hundegeschichte, aber nicht so lustig. Es spricht auch an, selbst wenn man den Film nicht kennt. Aber jetzt bin ich natürlich neugierig geworden. Hat es was mit Strandräubern zu tun?
Uli
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#52
Hallo Ulrich,

das ist ein schon ziemlich alter Film, Nebel des Grauens/The Fog. Die heutigen Filmmöglichkeiten lassen ihn natürlich weit zurück, aber ich kann mich noch dran erinnern als ich den das erstemal sah. Da hat er mir gut gefallen und er ist mir im Gedächtnis geblieben.

Gruß

Sneaky
Würde mir bitte wer die Endreime abnehmen? ICh texte gern mit, aber Reime aussuchen ist nicht mein Ding.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#53
Aber nichts leichter als das:

Hocker
Zeche
bleche
Zocker

Rocker
freche
steche
locker

Pinte
Plauze
Finte

schlank
Schnauze
Bank


Viel Spaß
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#54
Na dann:

Bittere Reime

Die Krankheit machte ihn zum Stubenhocker,
sein Zimmer liegt im Dunkeln wie die Zeche,
er denkt ans Gartenhaus, an alte Bleche,
wie Regen darauf fällt, die Runde Zocker

nach Feierabend, Werner, Flaschbier, Rocker,
an die Marie, die alle wollten, dieses freche
Gör von nebenan. Sein zynisches „ich steche
ne neue Flasche Luft an, mir ist heut so locker

nimm die mit der Aromanote Pinte“
triftt wie ein Messingschlagring in die Plauze.
Er weiß, wies um ihn steht, kennt jede Finte

die wir versuchen. Doch stets stört das schlanke
Gummirohr, die Maske vor der Schnauze
sein Lachen. Mann das war mal seine Bank.
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#55
Da die Reihe ja abgebrochen wurde, geb ich hier mal ne neue Aufgabe in der Hoffnung, dass das Spiel weitergeht!

Trösten - Pfeil - steil - gelösten
Verzeiht - Spleen - Aspirin - gedeiht
Retter - Kopf - Topf - Wetter
Impfen - schimpfen
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#56
Wies anfing? . Nur ein kleines bisschen trösten
mit ein paar Gläschen, heut steckt wie ein Pfeil
Der Schmerz im Kopf, die Treppe ist so steil
zum ersten Stock mit seinen ungelösten

Verbindungen, die ich jetzt brauch, verzeiht.
Am Anfang war das Trinken nur ein Spleen,
am Tag danach so ein zwei Aspirin,
damit wars gut, doch mit dem Suff gedeiht,

die Sucht, ich brauch jetzt harte Retter
Sonst implodiert mein ausgebrannter Kopf.
Doch erst zwei Runden Kotzen auf dem Topf,
danach dann Schnee, kommt gut bei diesem Wetter

und reichts nicht werd ich mich ein wenig impfen.
Allein sein heißt, kein Aas wird „Junkie“ schimpfen
klasse
liegen
biegen
masse

fasse
fliegen
kriegen
nasse

laufen
gegen
wände

raufen
wegen
bände
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#57
Was gibt’s da zu Lachen!

Spöttische Blicke – scheinbar lacht die ganze Klasse.
Man sieht es fast nicht, wenn sie auf den Stühlen liegen,
doch in der Pause werden sie sich fast vor Lachen biegen,
ich bin das Ziel des Spottes dieser fiesen Masse.

Warum nur ich stets wieder in das Braune fasse?
Grad gestern wollte ich noch alle überfliegen.
Wenn ich nicht frage, werde ich sie niemals kriegen,
dann kam ihr “Nein“ – ich mache immer wieder Nasse

Ich hatte nur gefragt, bin ihr nicht nachgelaufen,
es scheint, die Sterne hatten was dagegen
und seither lästert sie und ich renn gegen Wände.

Am liebsten würd’ ich mich mit allen raufen,
sie haben es verdient, des Spottes wegen-
ihr Tuscheln und ihr Wispern sprechen Bände.

Die neuen Reime und viel Spaß!

Feier-tragen-schlagen- Geier
Weiher-wagen-sagen-Leier
Bürde-halten-Hürde
gelten-Würde-walten
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#58
Wir gingen mal geschmückt zur gleichen Feier,
sah`n andere den Kranz des Siegers tragen,
als wärs ein nichts und fühlten uns erschlagen,
von dem was blieb für Raben und für Geier.
Lorbeer und Rosen trieben träg im Weiher,
in Stücken hing der Erntedank vom Wagen
bedeckt mit Nachttau, keiner wollte sagen
was alle fühlten. Keiner nahm die Leier.
Seitdem ist es in mir wie eine Bürde
das Wissen, hab ich deine Hand gehalten,
so war das Sonnwendfeuer eine Hürde
an der Naturgesetze plötzlich galten.
Ob`s heiß gewesen wär? Doch hätte,würde,
verglüht und Asche taugt nicht zum verwalten.

knickt
fällt
bellt
nickt
pickt
schellt
schnellt
tickt

aus
Wald
heim
graus
bald
leim
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#59
Urlaub im Paradies

Was mir dort schnell geheftet und geknickt
aus meinem Briefschlitz in die Wohnung fällt;
ich hätt's entsorgen sollen. Vorne bellt
mich der Aktionspreis an, die Palme nickt

am weißen Strand. "Für Sie herausgepickt:
Das Paradies" Mein Urlaubstraum seyschellt,
bis die Bestellfrist mir ins Auge schnellt.
Ich spür, wie innerlich die Stoppuhr tickt...

Ein Schnitt - Der Bus fährt weit ins Land hinaus,
unendlich dehnt sich dichter Kiefernwald.
So eine Aussicht hab ich auch daheim.

Der Strand ein Tagesmarsch entfernt, ein Graus
ist der Hotelfrass, dennoch geht man bald
dem nächsten Bauernfänger auf den Leim.

[Bild: 1bf551c62301e9439605229b6393d7]

Neue Reime hat Lustige Hüte schon vorgegeben,
viel Spaß damit.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#60
na ja... man muss ja nicht um jeden preis immer gleich auf "antwort schreiben" klicken. schön ist deins geworden und das spiel ist spaßig. werd bei zeiten was intelligenteres posten auch.
wann immer ich eine möwe vor meinem fenster sehe weiß ich: ich bin am festland oder zumindest in festlandnähe.
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#61
dichter(-)ausflug

oft lebt sichs in den metropolen bieder.
erwärmt es sich, dann stinkts und mir wird schlecht.
die lust am reim erlahmt; und ganz zu recht
sag ich: "mein wien wir sehn uns später wieder.

da draussen konkurriert verliebter flieder,
der gerne dichterisch gemalt; als knecht
dir heut nicht treu; am land schweb ich als hecht
im jambusteich, belaure dessen lieder;

belausch der lieder farbenspiel; mein leben,
als schein erhellt, durchtaucht erträumte wiesen.
verlassnes wien wir teilen uns die beute!".

ich will heut abend mit freunden einen heben.
ein wichtiger aspekt; es geht nicht ohne diesen.
als ausflugsziel begrüß ich meine leute.

---
herber
gelten
derber
welten

malen
bluten
qualen
ruten

hellen
strahlen
wellen
prahlen

rinnend
sinnend
wann immer ich eine möwe vor meinem fenster sehe weiß ich: ich bin am festland oder zumindest in festlandnähe.
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#62
Der Heurige scheint mir ein bisserl herber
als der vom Vorjahr. Nun, das lass'mer gelten,
doch schon allein dies Weinglas, so ein derber
und schwerer Humpen; - nein, das sind noch Welten

zum In-Lokal. Auch fehlt's an der vitalen
Creativ Cuisine. Die Rumpsteaks bluten
heut nicht mehr unbedingt. Die größten Qualen
sind noch die ungeschälten Spargelruten.

Man müßte wohl den Schankbereich erhellen;
Die Klause könnte dann ganz anders strahlen.
Die Tram-Bahn spuckt Touristen aus in Wellen, -
Mit urigem Ambiente läßt sich prahlen.
Der Saure stumpf in meinem Mund verrinnend,
hör ich den Wirt, laut über Werbung sinnend.



Meine Vorschläge:

Stock
dicken
klicken
Rock

Blog
Zicken
schicken
Pflock

Frack
gediegen
Plaque
kriegen
Lack
wiegen
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#63
Laut Fanny Hill braucht jeder Lord den Stock
sonst wird’s im Leben nix mit einer dicken
Erektion. Und vor dem Zähneklicken
schlüpft er nicht wieder in den Bratenrock.
Schreibt dann in seinem höchst privaten Blog
die Fanny sei die beste, statt zu zicken
würd sie ihn in den siebten Himmel schicken
Wie Moses Stab auf rage stets sein Pflock.
Danach genießt er froh im edlen Frack
Puccinis Oper, sitzt zwar nicht gediegen,
doch fühlt er sich befreit von allem Plaque
und träumt auch seine Frau mal rumzukriegen
zu Lederstrapsen, Peitschen, Hochglanzlack.
All’Alba vincero , ein Hoffnungswiegen.


klänge
zimmern
wimmern
stränge

gedränge
schimmern
flimmern
hänge

schatten
hauchen
matten

brauchen
satten
tauchen
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#64
o, wenn das leid um mich doch bald verklänge.
nicht nur aus meinem, auch aus fernen zimmern
hört man der kranken grelles, rotes wimmern;
es tönt als schlügen schmerzen über stränge.

im neben-saal entsteht bereits gedränge.
steril grüßt mich der instrumente schimmern.
ich reagiere prompt mit kammerflimmern
und ängstig mich an meiner zehe hänge

in kürze schon ein kleiner zettel. schatten
bereiten meinen leib vor. freundlich hauchen
sie mir ins ohr ich solle ruhig ermatten.

wann bin ich weg; wie lang soll das noch brauchen?
der arzt denkt vor, er spricht bereits von satten
skalpellen, die im hellen in mich tauchen.

---

kleben
glauben
lauben
reben

schnauben
heben
weben
rauben

pflügen
lösen
rügen

strapaziösen
lügen
dösen
wann immer ich eine möwe vor meinem fenster sehe weiß ich: ich bin am festland oder zumindest in festlandnähe.
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#65
Dass Sonnen dort am Himmel kleben,
das können wir doch auch nur glauben.
Denn unsre Mittel, sie erlauben
es uns nicht bis an sie zu streben.

Schon Ikarus, er kam ins Schnauben,
er wollte sich zu weit erheben
weshalb den Federn, die verweben,
Hitze konnte das Wachs wegrauben.

Er fiel hernieder, musste pflügen
des Meeres Decke und sich lösen
vom Vater, der ihn nun mehr rügen
nicht konnte. Vom strapaziösen
Forschen seien wir gewarnt. Lügen
sind gesünder, Wahrheit darf dösen.


rot – heiss – Fleiss – Kot
Gebot – Scheiss – weiss – Lot
Rosa – Lisa – Boss
Prosa – Pisa – Ross
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#66
"Zu wenig Lack! Besorgst Du etwas Rot?
Und ausserdem ist mir inzwischen heiss.
Man muss nichts übertreiben mit dem Fleiss.
Spritzt Du dann noch den Rahmen, Tank, das Kot-
blech? Sorgfalt ist das oberste Gebot -
nicht Eile..."
............... Was erzählt er da für'n Scheiss!?
Schon ist er weg. - Okay! Mit etwas Weiss
streckt sie den Lack; Die Barschaft bleibt im Lot.

Zwar wird sein "roter Bulle" dadurch rosa,
doch sie grinst nur verschmitzt wie Mona-Lisa.
Er deligiert so gern und spielt den Boss...
- so leid ist ihr die dumpfe Biker-Prosa...
Schon morgen früh geht's runter Richtung Pisa,
und Paul als Paulchen auf dem rosa Ross.


und die neuen Reime:

Komtess
Bordüre
verführe
Dress

kess
Allüre
Maniküre
Press

Negligee
Hommage
Hautevolee
Frottage
Separee
Camouflage
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#67
Zum ersten Auftritt wähle die Komtess
ein Seidenkleid mit goldener Bordüre,
reinweiß, auf dass mit Unschuld sie verführe,
zum Debütantenball kein roter Dress!

Unnahbar und verlockend, niemals kess,
Noblesse oblige. Und keinerlei Allüre.
bei Coiffeur, Stylist und Maniküre.
Dass sie auch alles in das Mieder press!

Für später wäre da dies Negligee,
ein Traum aus weißer Spitze, die Hommage
des Beau ist ihr gewiß. Die Hautevolee
trägt edel, nicht wie Hoi Polloi Frottage.
Doch bis zum Männerfang im Separee,
sei kühle Unschuld ihre Camouflage.

Sparren
Wiegen
Fliegen
Karren

Darren
Kriegen
liegen
Farren

Posten
Dauben
Mosten

Gauben
Kosten
Glauben
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#68
Unter diesem mürben Holz verstaubter Sparren
kann ich meinen Wicht in seinen Schlummer wiegen.
Dann in seinen Träumen wird er weiter fliegen
als sie fahren, diese schlauer Händler Karren,
die da mit Profitaussicht in jenen Darren
unter mir streng zählend schauen, was sie kriegen.
Endlich, wenn er schläft, kann ich auch friedlich liegen.
Meine Träume sind das Treiben strammer Farren.
Jeder Händler prüft genau die Rechnungsposten,
die sich ändern, wenn die Güter zwischen Dauben
landen, trinken dann von halbvergornen Mosten,
um das Werk zu feiern. Einer schaut zu Gauben
oben an dem Dach und fragt: "Was würd es kosten,
würd ich plötzlich nicht mehr ans Gewinnen glauben?"


Flöte
töte
löte
Kröte
Tröte
Nöte
röte
Goethe
(Reihenfolge variabel)

Luft
ruft
Lust
fusst
zuckt
spukt
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