21.04.2022, 16:30
August Adolf Ludwig Follen
1794 – 1855
Abschied von den Ultramontanen
Vorahnung aus dem Jahre 1838
„Leb’ wohl, Italias runzelnde Kamöne!
Denn Neumarkt werden wir vor Nacht erreichen“
O eitle Hoffnung, trügerische Zeichen!
Welsch waren Küch’ und Zeche, welsch die Schöne.
Früh steh’n wir auf. Doch Neumarkts Römersöhne
Und –töchter ruhten noch – auf tausend Leichen,
Die jeder lässt, der schlafen will, erbleichen;
-Da, horch! welch dumpf und mystisches Gestöhne?
Und staunend sehn wir, auf schwarzen Beinchen
In Morgenandacht wackelnd, ganz alleinchen
Zur offnen Kirche zieh’n ein – feistes Schweinchen.
Da ahnten wir, dass auf der teuren Erde
Die Prophezeihung bald erfüllet werde:
„Es wird ein Hirte sein und eine Herde!“
.
1794 – 1855
Abschied von den Ultramontanen
Vorahnung aus dem Jahre 1838
„Leb’ wohl, Italias runzelnde Kamöne!
Denn Neumarkt werden wir vor Nacht erreichen“
O eitle Hoffnung, trügerische Zeichen!
Welsch waren Küch’ und Zeche, welsch die Schöne.
Früh steh’n wir auf. Doch Neumarkts Römersöhne
Und –töchter ruhten noch – auf tausend Leichen,
Die jeder lässt, der schlafen will, erbleichen;
-Da, horch! welch dumpf und mystisches Gestöhne?
Und staunend sehn wir, auf schwarzen Beinchen
In Morgenandacht wackelnd, ganz alleinchen
Zur offnen Kirche zieh’n ein – feistes Schweinchen.
Da ahnten wir, dass auf der teuren Erde
Die Prophezeihung bald erfüllet werde:
„Es wird ein Hirte sein und eine Herde!“
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.