Milee, das Milch-Gelee
(1937)
Im Vierjahrplan, nach den olympischen Spielen
ließ Adolf H. im großen Stile Öl und Fette horten
für seinen großen Krieg. Aus vielen Führer-Worten
konnte - wer konnte! - härtre Zeiten nahen fühlen.
Ersatzprodukte lagen in den Läden plötzlich,
fettlos und mit den tollsten Namen wie Milee,
ein „neuer genialer Brotaufstrich“ (er roch entsetzlich),
ein Mager-Milchprodukt, gepriesen als Gelee.
Natürlich tat es manchem gut, mal abzumagern,
während die Fettvorräte bald in Kugellagern
von Panzern steckten, Flakgeschützen und Torpedos.
Wer jetzt noch glaubt’, es wär dies Milch-Gelee beliebig
verfügbar, wurd’ belehrt im Stil des Knauser-Credos:
„Es streicht sich herrlich dünn, das macht es so ergiebig.“
(1937)
Im Vierjahrplan, nach den olympischen Spielen
ließ Adolf H. im großen Stile Öl und Fette horten
für seinen großen Krieg. Aus vielen Führer-Worten
konnte - wer konnte! - härtre Zeiten nahen fühlen.
Ersatzprodukte lagen in den Läden plötzlich,
fettlos und mit den tollsten Namen wie Milee,
ein „neuer genialer Brotaufstrich“ (er roch entsetzlich),
ein Mager-Milchprodukt, gepriesen als Gelee.
Natürlich tat es manchem gut, mal abzumagern,
während die Fettvorräte bald in Kugellagern
von Panzern steckten, Flakgeschützen und Torpedos.
Wer jetzt noch glaubt’, es wär dies Milch-Gelee beliebig
verfügbar, wurd’ belehrt im Stil des Knauser-Credos:
„Es streicht sich herrlich dünn, das macht es so ergiebig.“