23.06.2025, 06:49
Ein Traum
Zu meinem Todtenbett mit schwanken Schritten
Tratst du heran - ich sah's im nächt'gen Traume -
Du warst allein im matterhellten Raume,
Ein bleiches Bild der Qual, die du gelitten.
"Zieh' bald mich nach!" - so hört' ich leis dich bitten -
"Wer schützt die Ranke, losgelöst vom Baume?"
Du bogst dich vor, und von der Wimpern Saume
Mild auf mein Herz viel warme Tropfen glitten.
Und wie dein Mund nun auf dem meinen ruhte
In langem Kuß, begann mein Herz zu schlagen
So ungestüm, daß ich darob erwachte.
Da war so seltsam traurig mir zu Muthe:
Mein eignes Leben wollt' ich schier verklagen,
Das diesen Traum zur kurzen Täuschung machte.
Zu meinem Todtenbett mit schwanken Schritten
Tratst du heran - ich sah's im nächt'gen Traume -
Du warst allein im matterhellten Raume,
Ein bleiches Bild der Qual, die du gelitten.
"Zieh' bald mich nach!" - so hört' ich leis dich bitten -
"Wer schützt die Ranke, losgelöst vom Baume?"
Du bogst dich vor, und von der Wimpern Saume
Mild auf mein Herz viel warme Tropfen glitten.
Und wie dein Mund nun auf dem meinen ruhte
In langem Kuß, begann mein Herz zu schlagen
So ungestüm, daß ich darob erwachte.
Da war so seltsam traurig mir zu Muthe:
Mein eignes Leben wollt' ich schier verklagen,
Das diesen Traum zur kurzen Täuschung machte.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.