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Ein Sonettendichter
#1
Ein Sonettendichter

Mein Freund, Sonette dichtet auch das Leben;
Von einem weiß ich Kunde Dir zu bringen:
Die erste Strophe lächelt, Knospen springen,
Es füllt der Lenz das Herz mit wonn’gem Beben.

Drauf in der zweiten sah ich leuchtend schweben
Die Liebe auf des Sommers warmen Schwingen,
Die Rose blüht, die Nachtigallen singen;
Nicht höher kann sich Phantasie erheben.

So darf sie wieder kunstgerecht sich neigen;
Der Hauch des Herbstes sucht in kahlen Zweigen
Nach Frucht, erblichen ist der Rose Rot.

Nun kommt der Schluss, von Vielen sehr bekrittelt,
Mit harten Reimen: Wintersnot, dann Tod —
Das Ganze hat man „Menschenlos“ betitelt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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