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Das Sonett
#1
Das Sonett

Dem deutschen Genius, dem nord’schen Laute
Verbindet mich ein festverschlung’nes Band;
War ich es nicht, dem Goethe’s Geist vertraute,
Was er in Herzensliebe tief empfand?

Was in Urania’s Lichtglanz Fichte schaute,
Bewahre ich als seines Tiefsinns Pfand,
Und kündend, dass der Freiheit Morgen graute,
Entsandte mich geharnischt Freimunds Hand.

Mag auch der Süden meine Wiege sein,
Mein Heimatrecht wird nicht von ihm begrenzt,
Dem fremdem Geiste tu ich nicht Gewalt.

Deutsch bleibt des Rheinlands Traube, ob ihr Wein
In fremder Schale, nicht im Römer glänzt;
Die Formen überwältigt der Gehalt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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