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Die Noth in Paris
Von Tag zu Tag wuchs in Paris die Noth,
Beschränkt schon jeder Bürger auf ein Drittel
Der zur Ernährung nöthigen Lebensmittel!
Es fehlt an Fleischrationen und an Brot.
Selbst was der zoologische Garten bot,
Ist schon verzehrt; dem Mann mit hohem Titel
Wird zugemessen, wie dem Mann im Kittel,
Das Pferdefleisch sogar schon mit dem Loth.
Und bald erlischt auch in der Stadt das Gas –
Die strahlende wird Nacht im Dunklen bleiben;
Denn nirgends mehr sind Kohlen aufzutreiben.
Dazu der Frost und zu der großen Theurung
Der absolute Mangel noch an Feurung –
Bald ist erfüllt des Elends volles Maß.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Ausfälle der Pariser Besatzung
1.
Trochu sprach längst schon von der Offensive,
Und Frankreich sprach von der Entscheidungsschlacht
Mit Rückkehr der Bartholomäusnacht:
Kein Deutscher dem Verderben mehr entliefe.
Ob dann von Blut die Nation auch triefe:
Ein jeder Deutsche werde umgebracht,
Zertreten und zermalmt die deutsche Macht! –
So sprach im ganzen Volk der Haß, der tiefe.
Es scheint, die ersten Tage im December –
Sie waren zur Entscheidung ausersehn;
Allseitig ging man vor Ausgang November.
In West und Nord und Süd ist es geschehn;
Neu schlug des Krieges Framme rings empor –
So brach auch Trochu aus Paris hervor.
2.
Kennt Trochu schon die neuen Niederlagen?
Meint er daß siegreich General Paladine?
Will er der Südarmee entgegenzieh’n?
Will er ihr helfen, weil sie schon geschlagen?
Will er für sich die große Feldschlacht wagen?
Zwingt zur Aktion der Rothen Drängen ihn?
Will retten er das Heer, durchbrechend flieh’n?
Beginnt Paris zu fürchten, zu verzagen?
Ein starker Ausfall – Vinoy ist der Führer –
Nach l’Hay und Chevilly auf’s sechste Korps –
Doch die Franzosen sind auch hier Verlierer.
Nicht glückt’s, die starke Stellung zu durchbrechen;
Die wackern Schlesier ihrem Ruf entsprechen –
Viel Leute wieder hier der Feind verlor.
3.
Das war die brave elfte Division,
Die hier den Feind so muthig widerstand,
Den Durchbruch hinderte mit tapfrer Hand,
Auf den Paris bestimmt gerechnet schon.
Nach jedem Angriff ist der Feind gefloh’n,
Weil er sie stets auf ihrem Posten fand.
Mach du, mein Lied, ihr Heldenthum bekannt –
Des Sängers Lieder sind des Kriegers Lohn.
Und rühmte auch des Feldherrn Umsicht recht,
Den tapfern General Gordon, der gewußt,
Klug zu verhindern größeren Verlust!
Er ließ die Division sich bestens decken,
Und brach der Feind hervor, kam’s zum Gefecht,
War sie im Stande, nieder ihn zu strecken.
4.
Nachts bebt die Erde, feste Mauern zittern,
Wie wenn zum Ausbruch rüstet der Vulkan,
Wie wenn sich seine Krater aufgethan,
Und heftige Stöße rings das Land erschüttern.
Der Donner brüllt, wie wenn sich bei Gewittern,
Die unheilvoll von allen Seiten nahn,
Die Gegner treffen auf der Wolkenbahn
Und in der Wuth sich mehr und mehr erbittern.
Blitz folgt auf Blitz, der Himmel steht in Flammen,
Ein Feuermeer umgiebt die Riesenstadt,
Wie Hagel fallen Donnerkeile nieder.
O, eine Shreckensnacht! Als bräch zusammen
Die ganze Welt, die keinen Halt mehr hat –
Ein Grau’n durchrieselt selbst des Stärk’sten Glieder.
5.
Am andern Tage brach mit großen Massen
Von Neuem Trochu vor, diesmal nach Osten,
Es soll das Schwert, das blanke, nicht erst rosten,
Es soll erzwingen durch den Feind die Gassen.
Doch auch den Dienst die Württemberger passen;
Die treuen Sachsen auch sind auf dem Posten –
Mit Lust auf Euren Heldenmuth wir toasten:
Auf Euch kann sich das deutsche Volk verlassen.
Bonneuil und Champigny, Villiers und Brie,
Im ersten Anlauf von dem Feind genommen,
Sind zu entreißen der Franzosen Hand.
Der Kampf erstreckte sich bis Noisy;
Zu Hilfe Schlesier und Pommern kommen –
Da hat der Gegner rückwärts sich gewandt.
6.
Es half ihm nicht die große Zahl der Krieger,
Nicht auf der Eisenbahn die Panzerwagen,
Mit denen Furcht er suchte einzujagen –
Die deutschen Truppen blieben doch die Sieger.
Es war ein Kampf wohl zwischen Löw’ und Tiger:
Auch der Franzose hat sich brav geschlagen,
Wie rühmend unsre eignen Leute sagen,
Doch war er hier, wie stets, der Unterlieger.
Nur Brie sur Marne und Champigny verblieben
An diesem Tag noch in des Feind’s Besitz –
Sonst ward er überall zurückgetrieben.
Rings um Paris spie Feuer das Geschütz,
Bei St. Denis und auch an andrer Stelle
Zu gleicher Zeit geschahen noch Ausfälle.
7.
Am ersten Tag des neuen Monats haben
So Freund wie Feind erfüllt die Menschenpflicht,
Und Trauer lag auf ihrem Angesicht,
Als die gefallnen Brüder sie begraben.
Am zweiten sich zu neuem Kampf begaben
Die Unsrigen, als kaum der Tag anbricht:
Sie lassen Champigny und Brie doch nicht
In Feindes Hand – die Sachsen und die Schwaben.
Doch führt um neun Uhr neue Heerestheile
Der ehrvergess’ne Ducrot ins Gefecht,
Und wieder ward acht Stunden lang gerungen.
Da stand’s bald gut in Champigny, bald schlecht;
Doch hat der Feind die Unsrigen nicht bezwungen
Und nichts erzielt zu der Pariser Heile.
8.
Ermüdet – brach er Mittags um fünf Uhr
Ab das Gefecht und hat es nicht erneut;
Am nächsten Tag – da hat den Kampf gescheut
Des Wortbruchs Held – er demonstrirte nur.
Doch Siegesbotschaft sandte er nach Tours;
Von hier ward falsche Kunde ausgestreut –
Da hat ganz Frankreich wieder sich gefreut,
Begeistert und entzückt durch Ducrot’s Schwur.
Er hatte den Belagerten versprochen,
Siegreich zurückzukehren nach Paris,
Wenn nicht – als Krieger in der Schlacht zu sterben.
Doch daß am Vierten wurden abgebrochen
Die Marnebrücken, deutlich wohl bewies,
Daß er mit Müh’ entronnen dem Verderben.
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Rekognoscirung des Großherzogs bei Nonneville
An der Loire reichten sich die Hand
Prinz Friedrich Karl – Großherzog Friedrich Franz;
Nun kommt es bald zu neuem Waffentanz
Mit d’Aurelles, der in guter Stellung stand.
Sie war den Deutschen nicht genau bekannt;
Ganz Frankreich aber sah im höchsten Glanz
d’Aurelles’ Armee, für die den Siegeskranz
Die leicht erregte Phantasie schon wand.
Da sandte Friedrich Franz ein bayrisch Korps,
Des Gegners Stellung zu erkunden, vor,
Das über Orgères auf Patay marschirte.
Und wie nach Auftrag es recognoscirte,
Stieß es bei Nonneville auf Uebermacht –
Da war auf seinen Rückzug es bedacht
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Gefechte bei Orgéres
1.
Der andre Morgen sah ein blutiges Ringen:
Der Feind griff an, die Bayern warfen ihn
Bis Loigny; hier widerstand er kühn,
So daß zurück auf Villeprevost sie gingen.
Sie konnten ihn – zu schwach – allein nicht zwingen;
Doch mußten endlich die Franzosen flieh’n
Als die siebzehnte Division erschien
Und es versucht, nach Loigny zu dringen.
Wie rühmenswerth des Feindes Heldenthaten,
Die Mecklenburger unddie Hanseaten –
Sie warfen aus dem Dorfe ihn hinaus.
Es war ein schwerer und ein harter Strauß,
Jedoch der Neunziger Muth und Energie
That Wunder, wie die tapfere Kavallerie.
2.
Inzwischen drang von Toury stürmend vor
Die zweiundzwanzigste Division:
Aus Baigneaux ist der Feind geworfen schon,
Der Poupry nun zum Sammelpunkt erkor.
Die Deutschen stürmen. Manch Kanonenrohr
Speit Feuer, und es sank manch deutscher Sohn;
Doch ist zuletzt auch hier der Feind gefloh’n,
Auch Poupry er nach heißem Kampf verlor.
Hier waren es die braven Weimaraner,
Die nicht geachtet der Kanonen Blitze,
Dem Feind entrissen feuernde Geschütze.
Das Uebrige hat die Kavallerie gethan;
Sie ist dem Fliwehenden zur Eil’ ein Mahner
Und fegt bis unter Artenay die Bahn.
3.
Mit frischen Truppen aber griff der Feind
Bei Loigny Nacchmittags nochmals an;
Er hofft, daß er den Sieg erringen kann,
Weil plötzlich, unerwartet er erscheint.
Jedoch, wie bös und schlimm er’s auch gemeint,
Welch heißer Kampf sich wieder auch entspann,
Die Division steht muthig ihren Mann,
Wie Morgens mit der Kavallerie vereint.
Der Feind nochmals aus Loigny vertrieben,
War Abends, ob er sich auch brav geschlagen,
Auf allen Punkten doch zurückgedrängt.
Der Tag gehört zu unsern Siegestagen;
Jedoch die Siegesfreude war beschränkt:
Auch von den Unsern viele sind geblieben.
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Die Schlacht bei Chevilly und Chilleurs
Vereint griff andern Tags das deutsche Heer
Den Gegner auf der ganzwen Linie an,
Ein mörderischer Kampf sich bald entspann –
Denn tapfer war des Feindes Gegenwehr.
Er machte wohl den Sieg den Deutschen schwer –
Im Kampfgewühl der ganze Tag verrann –
Jedoch der deutsche Prinz den Sieg gewann:
Er fegt zuletzt vom Feind das Schlachtfeld leer.
Bei Chevilly und Chilleurs ging er vor,
Warf mit dem neunten und dem dritten Korps
Ihn in den wald von Orleans hinein.
Und Friedrich Franz’ siebzehnte Division
Nahm stürmend Gidy, sowie Janvry ein,
Und auch aus Pruns ist drauf der Feind gefloh’n.
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Die Schlacht bei Orleans
Noch enger ward am nächsten Tag der Bogen,
Der, wie ein Gurt das Frankenheer umspannte,
Da sich auf Orleans, das vielgenannte,
Die Deutschen dichter noch zusammenzogen.
Da wieder gab’s ein wildes Kampfeswogen,
An vielen Punkten heiß die Schlacht entbrannte,
Und ob der Feind die letzte Kraft aufwandte –
Auch diesmal hat sein Taumel ihn betrogen.
Das Schwerste war bwei Orleans vor Alen
Dem neunten Korps, dem wackern, zugefallen:
Es nahm mit Sturm den Damm der Eisenbahn.
Da haben sich durch Muth hervorgethan
Die biedern, kernigen Schleswig-Holsteiner;
Auch von den tapfern Hessen wankte Keiner.
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Das 85. Regiment in der Schlacht bei Orleans
Es sind nordwestlich von Cercottes zwei Fermen –
Ein mörderisches Feuer unterhielten
Von hier die Feinde, die vortrefflich zielten –
Furchtbar, betäubend der Geschütze Lärmen.
Jedoch die Funfundachziger sich nicht härmen:
Sie gingen, ohne daß sie rückwärts schielten,
Entschlossen vor, als ob sie Krieg nur spielten,
Zuerst in aufgelösten Schützenschwärmen.
Dann drauf zum Sturme mit em Bajonnet!
Was fällt, das fällt – und ganz unwiderstehlich
Ist dieser Helden tapfre Kampfesart.
Der Feind zersprengt, gefällt, gefangen ward.
Die Helden trieben mit ihm kein Gespött;
Doch reichten sie die Hand einander fröhlich.
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Die Sechsunddreißiger stürmen Cercottes
in der Schlacht bei Orleans
Nun galt’s, Cercottes zu nehmen, wo der Feind
Noch Feuer spie aus seinen Batterien;
Doch wie sie wetterten und wie sie schrien –
Dem deutschen Krieger nichts unmöglich scheint.
Geschlossen steht der Gegner, fest geeint,
Die Fremdenlegion; sie darf nicht fliehen –
Ein hoher Vorzug ist ihr heut verliehen:
Sie wahrt der Stellung Schlüssel, wie man meint.
Da stürmt Ihr tapfern Sechsunddreißiger an,
Und heiß entbrennt der Kampf, Mann gegen Mann,
Und jedes Haus im Dorfe wird zur Feste.
Ihr habt gekämpft, wie Männer je gerungen,
Und habt zuletzt den muthigen Feind bezwungen –
Entsetzt floh er in seinem letzten Reste.
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Das zweite Batallion des 11. Regiments
stürmt die Windmühle vor der Vorstadt von Orleans
Dann kam das tapfre elfte Regiment,
Ihr wackern Schlesier kamt dann an die Reihe,
Zu werben um des Tages blutige Weihe,
Den noch die späte Nachwelt ehrend nennt.
Wenn Ihr die Mühle dort erstürmen könnt,
Daß sie nicht länger Tod, Verderben speie,
Dann ist für Euren Muth und Eure Treue
Ein schöner Siegesantheil Euch gegönnt.
Ihr habt’s gethan. Wirbelnd die Trommeln schlugen –
Und vorwärts ging’s mit lautem Hurrahschrei:
Es führt zum Sturme Euch der Major Stosch.
Der feindlichen Geschütze Muth erlosch –
Das Werk vollbracht! Zu dem Erfolge trugen
Auch Lauenburg’s gewandte Jäger bei.
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Die Flensburger Dragoner in der Schlacht bei Orleans
Ein Regiment der Spathi’s sprengt heran –
Das will den Schlesiern den Sieg entreißen;
Doch das gelingt so leicht nicht bei den Preußen –
Flensburgs Dragoner stürmen drauf und dran.
Ein kräftiges Korps, ein Recke jeder Mann –
Handfeste Hiebe fallen auf die weißen
Burnusse der Kabylen in dem heißen
Gefecht, daß Keiner widerstehen kann.
Ein Theil der Spathi’s liegt dahingestreckt,
Der andere, in wilder Flucht, bedeckt
Die Ebene, jagt hin in Flucht und Bangen.
Da wurden viele Spathi’s noch gefangen.
Nur Einer kämpft, will nicht, daß man ihn schone,
Verwundet fällt er – eine Amazone.
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Der Sturm auf die Vorstadt St. Jean
Noch spielte die Marine-Batterie
Bei Gidy mit entsetzlich dumpfen Klang,
Jedoch die preußische Artillerie bezwang
Und hessische Infanterie erstürmte sie.
Und nun mit ganzer voller Energie
Warf sich der alte Manstein af St. Jean,
Und unaufhaltsam in die Vorstadt drang
Die Schaar; sein muth ihr höhern Muth verlieh.
Ihr wieder seid dabei, Ihr tapfern Elfer,
Ihr Fünfundachtziger auch, und wieder Helfer
Sind Euch die Lauenburger Jäger.
Nun ward des Feindes Feuer immer träger,
Und eh’ die dunkle Nacht, die jetzt regiert,
Vergeht, hat Orleans kapitulirt.
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Vormarsch der ersten Armee
Von Metz auf einem weiten, langen Wege
War unterdeß das erste eutsche Heer
Bis Noyon gelangt in ungefähr
Zwei wochen, daß es rein den Norden fege.
Austheilen wird’s, so hofft es, tüchtige Schläge,
Des Siegeslauf ausdehnen bis ans Meer:
Der Feind nicht länger vor Paris begehr,
Zu kommen der Cernirung ins Gehege.
Das siebente Armeekorps war erwählt,
Die Festungen zu nehmen, zu den Schlachten
Das erste Korps erlesen mit dem achten.
Da gab’s im deutschen Volke manchen Zweifel,
Weil man den Kommandierenden, Manteuffel,
Nicht zu den großen deutschen Feldherrn zählt.
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Die französische Nordarmee
Endgegenstand die große Nordarmee,
Die neugebildet ward von den Franzosen.
Sie zählte tüchtige Kräfte: viel Matrosen
Und Truppen, die gedient schon auf der See.
Wie hoch des Kampfes Woge da auch geh –
Sie sind gewöhnt an wilden Meeres Tosen
Und sind voll Ingrimms, daß die rothen Hosen
Vom Vaterland nicht abgewehrt das Weh.
Bourbaki hat das Heer organisirt,
Doch eine andre Stellung übernommen,
Und Faidherbe ist an seinen Platz gekommen.
Das Heer war gut insofern situirt,
Daß es auf starke Festungen sich stützte,
Ein Festungsgurt es vor Verfolgung schützte.
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Ham wird besetzt
Wo Er dereinst in seinen jüngern Tagen
Als Staatsgefangner lange Zeit gesessen –
Wer hätte wohl die Festung Ham vergessen? –
Dort hat das Neueste sich zugetragen.
Es läßt sich nichts Besondres davon sagen,
Auch ist kein großer Sieg uns zugemessen
Deshalb, daß Ham kapitulirt – indessen
Doch eine mehr zu Frankreich’s Niederlagen.
Ob wohl auch Er zurück an Ham noch denkt?
Damals ein Abenteurer – dann ein Kaiser;
Jedoch das Glück – es machte Ihn nicht weiser.
Er hat den alten Schwindel stets erneuert,
Und weil er nach wie vor geabenteuert,
Zum zweiten Mal Er jetzt den Lohn empfängt.
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Rekognoscirungsgefechte bei Le Quesnel und Roye
Manteuffel koncentrirt an der Oise
Sein Heer und läßt den Feind rekognosciren:
Bald werden ihn die Seinen attakiren –
Der Krieg tritt ein in eine neue Phase.
Auf Frankreich’s Seite war auch hier die Phrase –
Sie ließ die Franken auf Paris marschiren,
Im Norden die Cernirung massakriren,
Als gält’s nur abzuschlachten Reh und Hase.
Da aber kam der Oberst Lüderitz –
Der wettert in die Feinde, wie der Blitz,
Und treibt sie bei Le Quesnel auseinander.
Als andern Tags sich andre Truppen nah’n,
Hat er das Gleiche bei Roye gethan –
Wo bleibt Faidherbe, der neue Alexander?
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Thionville kapitulirt
Weiter und weiter man in Frankreich träumt,
Es werde seinem Eifer noch gelingen,
Die formidable Heeresmacht zu zwingen,
Sie aus dem Land zu treiben unversäumt.
Indessen so der Feuergeist noch schäumt
Und nicht vermag, Paris Ersatz zu bringen
Und die erhofften Siege zu erringen,
Wird von uns immer weiter aufgeräumt.
Auch Thionville, das feste ist gefallen;
Nur einige Tage ward es bombardirt –
Da war es matt und hat kapitulirt.
Nun sind nur wenige Städte noch von allen,
Die wir zurückbegehren - unserm Land
Zur Sicherheit - in der Franzosen Hand.
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La Fère kapitulirt
La Fère, das noch allein die Bahn gesperrt
Von Rheims nach Frankreich’s Hauptstadt, fiel nun auch:
Kapituliren wird bei Euch zum Brauch,
Der die „Gloire“ hinab zum Staube zerrt.
Was von Entschlossenheit ihr schwatzt und plärrt, -
Nur Worte sind’s, und Worte sind ein Hauch;
Die Thaten aber gehen auf in Rauch,
Drum hat noch jede Hoffnung Euch genärrt.
Zweitägiges Bombardement genügte,
Den wichtigen Platz zu jähem Fall zu bringen,
Das Oeffnen seiner Thore zu erzwingen.
Dem Heer erwächst jetzt Vortheil vielerlei,
Da es noch über eine Bahn verfügte,
Die bis Paris ununterbrochen frei.
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Die Schlacht von Amiens oder Moreuil
Manteuffel rückt indeß mit seinem Heer
In Eile vor, um Frankreich’s Nordarmee
Zu hindern, daß sie weiter südlich geh’,
In den Parisern neue Hoffnung nähr.
So kam’s zur Schlacht. Es wurde heiß und schwer
Gerungen, wie in andern Schlachten je;
Vieltausend fielen – doch das größte Weh
Des Feindes war, daß er nun hoffnungsleer.
Auf Amiens zurückgeworfen, sieht
Den Weg er nach dem Süden sich verlegt,
Kann Frankreichs Hauptstadt keine Hilfe bringen.
Dem Sieger aber weitre Früchte trägt
Die Schlacht bei Moreuil: auch aus Amiens flieht
Der Feind, als seine Bürger in ihn dringen.
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Das 9. Husaren-Regiment in der Schlacht von Amiens
Im Kampfe hat sich recht hervorgethan
Ein Theil des neunten Regiments Husaren;
Rühmend wird die Geschichte es bewahren,
Wie sie zum Sieg gebrochen kühn die Bahn.
Als sie sich gegenüber stehen sahn
Ein Bataillon Marine, tapfre Schaaren,
Da sind wie Wetter sie dareingefahren,
Sausend, wie wenn der Sturm wird zum Orkan.
Zwei Eskadrons im Fluge überritten
Das Bataillon, das fest wie eine Mauer
Bei der Husaren kühnem Anprall stand.
Furchtbar war der Verlust, den es erlitten;
In einem Kampfe von nur kurzer Dauer,
Vollständig fast den Untergang es fand.
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Das VIII. Armeekorps in der Schlacht von Amiens
Dem achten Korps gebührt der höchste Preis:
Fest und entschlossen ist es vorgedrungen
Und hat den stärkern, tapfern Feind gezwungen,
Zurückzugeh’n nach viel vergoß’nem Schweiß.
Es hat das Korps ein neues Lorbeerreis
Sich hier in seinen Ruhmeskranz geschlungen,
Männlich und muthig hat’s darum gerungen –
Der Feind war brav, der Kampf war schwer und heiß.
Das Blachfeld weit bedeckt mit Feindesleichen!
Geschütze, sowie viele der Mobilen
Gefangen in die Hand des Siegers fielen.
Doch konnte er so Großes nur erreichen
Mit schweren Opfern – ach! auch von den Siegern
Lag mancher unter den gefall’nen Kriegern.
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Das I. Armeekorps in der Schlacht von Amiens
Das erste Korps in diesem Treffen focht
Bei Gentelles und bei Villers-Bretonneux.
Dort war zu nehmen eine wichtige Höh’,
Und die Bravour der Unsern hat’s vermocht,
Wie auch der Feind auf seine Stellung pocht,
Im Wahne, daß sie nicht zu nehmen geh,
Das erste Korps, vorschreitend peu à peu
Doch gleichfalls neuen Siegeskranz sich flocht.
Hier habt Ihr Vierundvierziger entchieden
Den Kampf: kühn nahmt Ihr mit dem Bajonnet
Zuletzt bei Villers-Bretonneux die Schanze.
Da sank manch Braver auf der Ehre Bett,
Und wenn Ihr heimkehrt nach geschloss’nem Frieden
Mischt Trauer sich mit Eures Ruhmes Glanze.
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Rouen wird besetzt
Nun gilt’s, dem Feinde an den Fersen bleiben,
Der nach der Schlacht in wilde Flucht gerieth,
In Ordnung theilweis nur zurück sich zieht –
Die Kavallerie muß ihn nach Arras treiben.
Gelingt’s auch nicht, ihn völlig aufzureiben,
Weil er zu hastig nach dem Norden flieht,
So sind dem deutschen Heer vom deutschen Lied
Doch glänzende Erfolge zuzuschreiben.
Denn mit der Hauptmacht nach Rouen sich wendend,
Wo noch ein starkes Korps vom Feinde steht,
Dringt Göben vor mit großer Energie.
Ein kurzer Kampf, mit neuem Sieg sich endend –
Und auch Rouen dem Feind verloren geht,
Die stolze Königin der Normandie.
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An der See
Nun grüßt das deutsche Heer den Ocean –
Und Furcht und Zittern herrschen in Dieppe;
Den Kopf verliert der Bürger wie der Schöppe –
Man bleibt in Frankreich bei dem alten Wahn:
Entsetzen ruft hervor noch der Ulan,
Als wär’s ein Sohn der Wüste und der Steppe,
Der mit sich fort die kleinen Kinder schleppe –
Und doch hat Keiner was dem Volk gethan.
Man denkt an keinen ernsten Widerstand,
Entwaffnet schnell die Nationalgardisten
Und auf die Schiffe bringt man alle Waffen.
Drauf rückten ein die deutschen Kavalleristen.
Sie machten England’s Kindern viel zu schaffen –
Doch andern Tages schon die Schaar verschwand.
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Der Überfall in Etrepagny
Inzwischen aber haben wir erlitten
In Etrepagny eine kleine Schlappe.
Der Feind, begierig, daß er was erschnappe,
Hat wieder tückisch gegen uns gestritten.
Ein kleines Korps befand sich dort inmitten
Des Feind’s, der sich, als trüg’ er die Tarnkappe,
Verborgen hielt, daß man ihn nicht ertappe –
Und Nachts ist er zum Ueberfall geschritten.
Von Innen und von Außen kam der Feind,
Und nur mit sehr erheblichem Verlust
Hat sich das Korps zu retten noch gewußt.
Doch hat auch dieser Ort getäuscht sich wieder,
Wenn er der Strafe zu entgeh’n gemeint –
Die Sachsen brannten andern Tags ihn nieder.
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Ein Seesieg
Nun auch ein Sieg zur See! Der „Meteor“,
Ein saub’res preußisches Kanonenboot,
Geht bei Havana eben nicht devot
Und kleinlaut gegen einen Kreuzer vor.
Er summt sein Lied ihm gründlich in das Ohr
Und bringt den „Bouvet“ bald in große Noth;
Den vollen Untergang er ihm schon droht,
Als seine Masten leider er verlor.
Der „Bouvet“ mit zerschoss’ner Takelage
Und mit fünf schweren Wunden in dem Rumpfe
Lief vor ihm in den nahen Hafen ein.
Doch wird er hier nicht lange sicher sein:
Der „Meteor“ hat immer noch Courage
Und zwingt zum Kampf ihn wohl mit neuem Trumpfe.
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Die deutschen Fürsten bieten
dem Könige von Preußen die Kaiserkrone an
I.
Wir erbten von den Römern die Cäsaren,
Ureigen sind sie unserm Volke nicht,
Dem deutschen Geist ihr Wesen nicht entspricht,
In dem sich Ländergier und Herrschsucht paaren.
Reichlich hat dies auch unser Volk erfahren,
Und fehlt’s der Kaiserzeit auch nicht an Licht –
Wir leisten gern auf ihren Ruhm Verzicht
Und möchten lieber unsern Geist uns wahren.
Ich denke an die kühnen Adlerflüge –
„Mehrer des Reiches“ – an die Römerzüge –
O, laßt den Rothbart doch auf ewig schlafen!
Ihr ruft ihn wach. Wird’s sein des Friedens Hafen –
Das neue Reich? Viel Heil wär’ uns beschieden,
Wär’ endlich dieses Kaiserthum – der Frieden!
II.
Der Wittelsbacher hat drauf angetragen:
Die deutschen Fürsten sollen neu errichten
Das deutsche Kaiserreich – das heißt: verzichten
Auf einen Theil der Macht. – Viel will das sagen.
Fürwahr! das ist gering nicht anzuschlagen:
Die eigne Souveränität vernichten,
Lag niemals doch in eines Fürsten Dichten –
Doch so nur kann der neue Morgen tagen.
Damit hat König Ludwig ausgeglichen
Großherzig, was gefehlt von Bayern ward,
Als im Vertrag die Einheit es gestrichen.
Doch was mir an dem Antrag nicht gefällt:
Das Kaiserthum ist keine deutsche Art,
Wieviel man auch auf Deutschlands Kaiser hält.
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Der Reichstag genehmigt die Staatsverträge
und die Abänderung der Verfassung des deutschen Bundes
Genehmigt Alles, Alles – pure blank!
Das Reich ist fertig und das Volk ist einig!
Doch scheint der Einheitsmantel fadenscheinig –
Derselbe, der dem Bundestag entsank.
Es winkt daraus der alte Zwist und Zank:
Das Regiment vielköpfig und vielbeinig,
Der Weg zur inneren Entwicklung steinig,
Das neue Reich von der Geburt an krank.
Gab’s wirklich keine Zeit, des Volkes Rechte
In das Verfassungswerk hineinzubringen?
Wenn jetzt nicht – wann wird später es gelingen?
Wer schlägt die Schlachten, blutet im Gefechte?
Das Volk begehrt als seiner Thaten Lohn:
Zu sein – die freie einige Nation.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Der preußische Landtag wird eröffnet
Gesiegt? Ja wohl! Wie wir gehofft, geahnt –
Doch anders ist im Innern es gekommen,
Als glühende Begeist’rung angenommen:
Dem freien Geiste ward kein Weg gebahnt.
Der Krieg hat nicht das Volk gewarnt, gemahnt,
Des Geistes Feuer ist noch mehr verglommen,
Und siegend schreitet vor, was von den Frommen
Und den Ultramontanen wird geplant.
Der Landtag ist eröffnet in Berlin.
Ein seltsam Bild – in dieser zweiten Kammer
Des Heldenvolks – die finstere Kohorte!
Wir stehen vor verhängnißvoller Pforte:
Es schläft das Volk – in seine Wohnung zieh’n
Die Priestermacht, der Jesuiten-Jammer.
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Im Elsaß
Zurück zum Kampf! Im Elsaß kaum noch regen
Kann sich der Feind; weithin das ganze Land
Ist fest und sicher in der Unsern Hand,
Die allen Franktireurs das Handwerk legen.
Das Land erholt sich schon von seinen Schlägen;
Nur Belfort leistet uns noch Widerstand,
Ein Adlerhorst auf steiler Felsenwand,
Zur Kapitulation nicht zu bewegen.
Drum galt’s, die Festung enger einzuschließen,
Die sich bemüht, mit öfteren Ausfällen
Die Arbeit zu vereiteln vor den Wällen.
Und Tresckow brachte bei Bosmont den Wald,
Le Grand Bois – fast ohne Blutvergießen –
Und Andelnans in unsere Gewalt.
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Pfalzburg kapitulirt
Dagegen fiel ein andres Felsennest
Nun unerwartet doch in unsre Hände:
Der Widerstand von Pfalzburg ist zu Ende,
Das stets doch galt als uneinnehmbar fest.
So wie der Aar die Flügel sinken lät,
Daß aus der Höh zur Erde er sich wende,
Wenn sicher traf des Bogens tödtliche Spende –
Empfängt nun Pfalzburg seinen letzten Rest.
Die steilen Felsenwände ihm nichts nützten:
Von unseren gezogenen Geschützen
Wird es in eine Trümmerstatt verwandelt.
Der tapfere Major Taillant unterhandelt
Jedoch erst dann zu seiner Ehre Wahrung,
Als der Besatzung schon gebrach die Nahrung.
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Gefecht bei Longeau
Von Werder’s Korps griff General von der Goltz
Den Feind in Stärke von sechstausend Mann
Bei Longeau in der Näh von Langres an –
Und wieder ward gebeugt der Feinde Stolz.
Ihr dauert jetzt uns fast – jedoch ihr wollt’s!
Wem nicht zu rathen, man nicht helfen kann;
Der Traum der Größe Euch noch nicht zerrann,
Ihr wollt noch mehr gezüchtigt sein – Ihr sollt’s!
Wie Ihr bei Longeau wieder seid geschlagen,
Erwarten Euch noch viele Niederlagen,
Wenn Ihr nicht endlich endet diesen Krieg.
Die Vierunddreißiger ehrte hier der Sieg:
Sie drangen muthig auf den Gegner ein
Und jagten in die Festung ihn hinein.
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Das zweite Treffen bei Nuits
Aus Frankreich’s Süden war herangerückt,
Geführt von Cremer neue Heeresmacht,
So kam bei Nuits es abermals zur Schlacht –
Doch Cremer hat kein Lorbeerreis gepflückt.
Dem deutschen Sprößling ist es nicht geglückt,
Das deutsche Heer, wie er es wohl gedacht,
Zu überfallen; treu auf seiner Wacht,
Hat es den Feind in hartem Kampf erdrückt.
Es waren Badens heldentapfre Krieger,
Die löwenmuthig hier fünf Stunden fochten
Und einen neuen Siegeskranz sich flochten.
Ihr Angriff wurde immer ungestümer;
Doch bald verwundet auch der General Glümer,
Sowie Prinz Wilhelm – die des Tages Sieger.
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General von der Goltz überfällt die Franzosen bei Langres
Noch einmal griff der Feind bei Langres an
Der General Goltz, er überraschte ihn
In vier Kantonnements, vorstoßend kühn,
Zersprengte ihn, eh’ er sich noch besann.
Der Feind zum Stehen kaum die Zeit gewann,
War bald genöthigt, sich zurückzuzieh’n
In größter Hast, nach Norden zu entflieh’n,
Und ließ zurück gefangen fünfzig Mann.
Er zeigte eben nicht gar viel Courage,
Warf die Gewehre weg und sein Gepäck
Und ließ in unsern Händen die Bagage.
So ward erreicht des kühnen Zuges Zweck:
Die Schaaren, dievon hier nach Norden floh’n,
Sobald nicht wieder Werder’s Korps bedroh’n.
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Die Loire-Armee. D’Aurelles. Kératry.
An der Loire neues, eifriges Rüsten,
Das große Frankenheer zertheilt, zersprengt –
Doch der entschlossene Gambetta denkt
An neue Pläne, neues Ueberlisten.
Und bald die Franken wieder keck sich brüsten,
Daß Chanzy, der nach Westen ward gedrängt,
Bourbaki, der nach Osten abgeschwenkt,
Die deutschen Heere dennoch schlagen müßten.
Auch d’Aurelles gilt nun wieder als Verräther,
Gambetta hat ungnädig ihn entlassen –
Genug, den Hochverehrten jetzt zu hassen.
Auch Kératry vom Schauplatz abgetreten!
Auch er jetzt ein Verdächtiger, Geschmähter –
So hat um die Entlassung er gebeten.
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Arrièregardengefecht bei Meung
Bei Orleans auf schwere Kampfestage
Folgt bald ein neues heißes Kampfspiel nach –
Zersprengt der Feind, doch nicht bedeckt mit Schmach,
Noch war nicht ganz verzweifelt seine Lage.
Ein Theil des Heer’s erholt sich von dem Schlage,
Und neue Hilfe man in Tours versprach,
Die bald von dem Regierungssitz aufbrach,
Daß sie den Kampf mit den Verfolgern wage.
Großherzog Friedrich Franz folgt auf dem Fuß
Dem Feinde auf der Straße nach Blois
Und kommt bei Meung zuerst dem Nachtrab nah.
Tresckow’s Division, sowie die Bayern
Entboten ihrem Gegner ihren Gruß,
Um in der Nacht noch schönen Sieg zu feiern.
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Die Schlacht bei Beaugency
Doch war das erst der Anfang, nicht das Ende –
Des andern Tages stellte sich zur Schlacht
Der Feind mit starker, überlegner Macht;
Er hofft noch einmal, daß das Glück sich wende.
Daß er dem Gegner besser widerstände,
Nimmt er auf jeden Vortheil klug Bedacht
Und hat in Flankenstellung sich gebracht –
Er will den Löwen packen in der Lende.
Das war ein stundenlanges, blutiges Ringen –
Am Schwersten ward gekämpft um Beaugency;
Das hat zuletzt der Großherzog genommen.
Jedoch zu Ende war man nicht gekommen –
Die deutschen Truppen, wie ermattet sie,
Sie mußten neue Thaten noch vollbringen.
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Die Kämpfe um Marchenoir
1.
Noch war die Schlacht nicht völlig ausgeschlagen –
Noch hielt der Feind den Wald von Marchenoir;
Das Kampfesziel des nächsten Tages war:
Ihn auch aus dieser Stellung zu verjagen.
Und es gelang – und von den Siegestagen
Des braven Korps, wie es fast wunderbar
Anstrengungen getrotzt und der Gefahr,
Wird noch die späte Nachwelt singen und sagen,
Es warf den starken Gegner aus dem Wald,
Entriß ihm Bonvalet und Villorceau
Und Cernay auch, vordringend siegesfroh.
Schon tief erschöpft von tagelangem Kämpfen,
Ließ es den Muth durch Mattigkeit nicht dämpfen,
Sich auch nicht durch die „Gums“ gebieten Halt.
2.
Nach Ruhe sehnt sich endlich der Solat.
Sie sollte ihm auch andern Tags nicht werden –
Es dauern fort Anstrengung und Beschwerden,
Weil wieder sich der Feind vorstoßend naht.
Doch kam es heut zu keiner rechten That,
Wenn auch des Feindes Massen sich gebehrden,
Als könnten die das deutsche Heer gefährden –
Sie waren selbst erschöpft im höchsten Grad.
Auch merkten sie, Verstärkung sei gekommen –
So blieb es heut bei kleineren Gefechten,
Die nicht die Heere, nur die Mannschaft schwächten.
Nun von neun Tagen sieben schon im Kampfe,
Verbracht im Schlachtgewühl, im Pulverdampfe –
Wo habt die Kraft dazu Ihr hergenommen?
3.
Das zehnte Korps war schnell herangerückt
Von Orleans, griff ins Gefecht mit ein,
Das neunte auch muß seine Kräfte leih’n –
So ist des Feindes Absicht nicht geglückt.
Das neunte Korps, südwestlich abgeschickt,
Dem Feind zu folgen rüstig hinterdrein –
Es hatte schon bei Montlivault allein
Und bei Schloß Chambord neuen Sieg gepflückt.
Das dritte Korps, das ostwärts bis Briare,
Den Feind verfolgend, vorgedrungen war,
Marschirte gleichfalls eilig jetzt nach Westen.
Inzwischen hatte auch die Kavallerie,
Durchstreifend die Sologne, mit einigen Resten
Des Feinds siegreich gefochten bei Salbris.
4.
Der Sonntag kommt – nun wird doch Ruhe sein?
O nein! schon in des neuen Tages Frühe,
Als ob vor lauter Kampfbegier er glühe,
Nimmt abermals der feind Schlachtstellung ein.
Doch war es wiederum nur leerer Schein,
Verbergen galt’s, daß er zurück sich ziehe;
Doch konnt’ er wohl ersparen sich die Mühe –
Die Unsern zogen doch nicht hinterdrein.
Sie pflegen endlich Ruh’ in den Quartieren,
Und nur der Vortrab mit dem zehnten Korps
Ging mit der Kavallerie bald weiter vor.
Nur einen halben Ruhetag – und wieder
Gestärkt, geordnet stehn des Heeres Glieder,
Um frohen Muthes weiter zu marschiren.
5.
Der Feind zog ab. In großer Ueberzahl
Stand er dem deutschen Heere gegenüber,
Und Rache, Wuth durchzuckte jede Fiber,
Krampfhaft umfaßt die Hand den blanken Stahl.
Gern hätt den Gegner er besiegt einmal,
Zertreten nd zermalmt ihn noch viel lieber,
Doch seine Aussicht wurde immer trüber,
Und endlich blieb zum Rückzug keine Wahl.
Der Deutschen zäher, tapfrer Widerstand
Brach der Franzosen inn’re, sittliche Kraft,
Hat unserm Heer den vollen Sieg verschafft.
Jetzt galt’s, den Vortheil weiter auszubeuten:
Man darf dem Feind nicht lassen freie Hand –
Und folgt ihm nach mit unsern braven Leuten.
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Verlegung der Regierungs-Delegation
von Tours nach Bordeaux
Jetzt ward den Herrn in Tours doch etwas bange
Vor preußischen Dragonern und Ulanen,
Vor ihren Lanzen mit den kleinen Fahnen,
Und sie besannen sich nun auch nicht lange.
Sie folgten ihrem großen Thatendrange,
Der sie schon längst erfüllt mit bösem Ahnen,
Der jetzt zur Flucht sie trieb mit stürmischem Mahnen,
Daß der verhaßte Feind sie nicht noch fange.
Kopfüber stürzte Alles eilig fort,
Was sich in Tours gerechnet zur Regierung,
Und flüchtete sich fernhin nach Bordeaux.
Und kaum beginnt die neue Etablirung,
So brennt das Feuer wieder lichterloh,
Und wieder ist man groß mit stolzem Wort.
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Gefecht bei Vendôme
Nur kurze Ruh ward unserm Heer gegönnt.
Dem Feinde nach! Jetzt wird Blois besetzt,
Der linke Flügel aber treibt und hetzt
Westwärts den Feind, der schuhlos weiter rennt.
Kein Bild beschreibt, kein Wort das Elend nennt,
In welchem sich das Frankenheer anjetzt
Befand – ermattet, hungrig und zerfetzt,
Von der Loire-Armee nur ein Fragment.
Noch einmal hielten Stand sie bei Vendôme
Und schlugen sich mit großer Tapferkeit,
Dann wälzte westwärts sich der flüchtige Strom.
Doch auch das deutsche Heer war decimirt
Und ließ dem Feind zum Rüsten wieder Zeit,
Nachdem es noch bei Epuisay agirt.
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Gefecht zwischen Monnaire und Notredame d’Oë
General v. Kraatz-Koschlau ging vor nach Tours,
Um diesen Strich vom Feinde ganz zu säubern,
Gab neuen Stoff uns Kriegshistorienschreibern,
Als er wie Wetter in die Feinde fuhr.
Dicht hinter Monnaie fand er ihre Spur.
Da gab es Kampf mit Männern, nicht mit Weibern –
Der Feind floh nicht sogleich vor seinen Treibern,
Er wich nach einem harten Strauße nur.
Die tapfern neunten pommerschen Ulanen –
Sie führten aus zwei glänzende Attaken,
Doch war dabei erheblich ihr Verlust.
Jedoch der Feind hat wenden sich gemußt –
Die Unsern blieben mit siegreichen Fahnen
Bis Notredame d’Oë ihm auf dem Nacken.
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Affaire bei Tours
Dann ging noch weiter diese Division
Nach Süden vor, den Feind aus Tours zu jagen;
Doch die dort noch zu widerstehen wagen,
Sind schon nach einem kurzen Kampf gefloh’n.
Als unsere Granaten sie bedroh’n,
Da überkam die Furcht sie und Verzagen –
Sie rissen aus, und bald hat angetragen
Voll Angst die Stadt auf deutsche Garnison.
Die Unsern rückten ein, und da kein Grund
Die reiche Stadt, die feindliche zu schonen,
Ersparten sie ihr nicht Requisitionen.
Auch wurde nach le Mans die Bahn zerstört;
Dann machten sie von ihrem Streifzug kehrt –
Da gab in Tours sich große Freude kund.
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Gefecht bei Droué
Auch in der Näh von Chartres fand noch statt
Bei Droué ein vereinzeltes Gefecht.
Da ging es wieder den Franzosen schlecht,
Sie hatten bald den Kampf, das Fechten satt.
Gehetzt, verfolgt, vom vielen Kämpfen matt,
Sind sie für Ruhm nicht mehr begeistert recht,
Die Kriegslust ist in ihnen abgeschwächt
Durcht Sehnsucht nach des Oelzweigs Friedensblatt.
So wurde ohne große Müh gewonnen
Von unsern vorgeschobenen Kolonnen
Der Sieg und kostete nur wenig Leute.
Reich aber war des leichten Sieges Beute:
Die Unsern schleppten nach dem Kampfe fort
Viel Proviant und reichen Viehtransport.
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Schrecken des Krieges
Verwüstung rings und rauchende Ruinen,
Mit Blut getränkt das Land, des Todes Siegel
Täglich sich mehrend – unberaste Hügel,
Die den Erschlagenen zum Denkmal dienen!
Mähend sind Hunger, Seuche, Frost erschienen,
Das Elend eilt, als hätt’s vieltausend Flügel,
Der Haß, die Rache wüthen ohne Zügel –
Gebietet endlich, endlich Einhalt ihnen!
Genug des Blutes und genug der Thränen,
Genug der Barbarei, des Völkerhasses,
Genug vernichtetes Familienglück!
Gespenst des Kriegs, du Mordgerippe, blasses,
Entweich! Ihr Herrscher, stillt der Völker Sehnen
Und gebt den goldnen Frieden uns zurück!
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Neue Anstrengungen der französischen Regierung
Doch nein! der Feind geschlagen und geschlagen –
Er sammelt wieder seine flüchtigen Heere,
Er rüstet neue zu des Landes Wehre,
Geworfen steht er auf in wenigen Tagen.
Er prahlt wohl noch mit seinem Thun und Wagen;
Doch sind die Worte nicht blos hohle, leere,
Und ob die That auch des Erfolgs entbehre,
Ist Anerkennung ihm nicht zu versagen.
Ein andrer Geist, als Euer Imperator,
Entflammt das Land – der Republik Diktator;
Wär Rettung möglich – brächte sie Gambetta.
Doch auch sein Schwert wird nicht darniederstrecken,
Die ihm entgegensteh’n – die tapfern Recken,
Würdig der Heldensänge einer Edda.
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Gambetta lügt
Er lügt – gewiß! Gambetta lügt – er lügt!
Wie viele Schlachten wir auch siegreich schlagen,
Wir hören stets den großen Lügner sagen,
Daß die französische Armee gesiegt.
Doch wie er auch sein eignes Volk betrügt –
Er hat’s doch angespornt zu neuem Wagen,
Er hat gezeigt, wieviel in schweren Tagen
Ein einzelner, entschloss’ner Mann noch wiegt.
„Könnt Ihr Armeen aus der erde stampfen?“
So fragten wir; nun wohl – er hat’s gethan:
Der Advokat schuf Heer und Feldzugsplan.
Wie mußten fleißig die Maschinen dampfen,
Um immer neue Truppen, neue Waffen
Von hier auf’s Kriegstheater hinzuschaffen!
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Die Luxemburger werden verwarnt
Nehmt Euch in Acht! Nehmt Euch in Acht! Das Maß
Ist voll – daß es nicht endlich überläuft!
Soviel der Feindschaft habt ihr angehäuft,
Daß sie zuletzt der Vorsicht selbst vergaß.
Uebel bekommen kann Euch dieser Spaß,
Weil schon der Uebermuth an Frechheit streift.
Neutralität – auf die Ihr jetzt Euch steift –
Ist nicht viel werth, ist spröde, wie das Glas.
Ihr war’t die Ersten, welche sie gebrochen –
Was Wunder, daß der Bundeskanzler jetzt,
Der Frechheit müde, Euch das Gleiche droht?
Was Ihr gethan, wird nun an Euch gerochen;
Doch wird jetzt Luxemburg von uns besetzt,
Freut bei Euch selber sich – der Patriot.
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Der Empfang der Kaiser-Deputation in Versailles
In feierlicher Audienz empfängt
Der König in Versailles mit seinem Sohn
Des deutschen Reichstags Deputation,
Die es, den Kaiser zu begrüßen, drängt.
Als Haupt des Reichstags Simson spricht; er denkt
Der großen Thaten und der Thaten Lohn,
Gedenkt des Volkes heiliger Mission,
Preisend die Zeit, die Alles so gelenkt.
Der König dankt – er dankt dem Volk bewegt
Für Alles, was es in dem Kampf gethan,
Der sichern soll des neuen Reiches Bahn.
Ein jedes Herz da freudig höher schlägt,
Und gleich, als wollt’ er diesen Tag recht weih’n,
So wetterte der Mont Balérien d’rein.
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Erneuter Kampf um le Bourget
Noch einmal um le Bourget heißer Streit:
Trochu hat sich seit Langem still verhalten;
Jetzt bricht er wieder vor und auf den alten
Kampfstätten wird von ihm das Spiel erneut.
Jedoch die Garde war zum Kampf bereit;
Mag der zuerst ungünstig sich gestalten,
Sobald es ihr gelingt, sich zu entfalten,
War siegreich hier auch ihre Tapferkeit.
Der Feind muß wieder aus le Bourget weichen,
Und auch auf Stains der Angriff ihm mißlang,
Obwohl mit Uebermacht er darum rang.
So konnt’ er auch bei Bondy nichts erreichen,
Nichts auch bei Villiers, wo fast mit Behagen
Die Artillerie den Angriff abgeschlagen.
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Ueberfall einer Feld-Eisenbahn-Abtheilung in Ham
Der alte Moltke hatte recht geseh’n:
Faidherbe’s Armee wird reorganisirt,
Mit Kriegsgeräth und Truppen kompletirt,
Um wieder kampfbereit im Feld zu steh’n.
Es wird nicht viele Zeit vorübergeh’n,
Bis Faidherbe’s Heer von Neuem operirt
Und nochmals stolz auf Amiens marschirt,
Um wieder gut zu machen, was gescheh’n.
Ein kleines Vorspiel war es als in Ham
Die dritte Eisenbahn-Division
Durch die Moblots gefangen ward genommen.
Die Feste fiel; nur Wenige sind entkommen –
Bei starkem Frost im Schnee sind auf dem Damm
Der Eisenbahn sie nach Fère gefloh’n.
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Montmédy kapitulirt
Dafür fiel Montmédy in unsre Hand,
Das, von der siebenundzwanzigsten Brigade
Cerniert, jetzt bombardirt ward ohne Gnade
Und bald in hellen, lichten Flammen stand.
Da unterhandelte der Kommandant.
Schon groß genug das Elend und der Schade,
Verzweiflung stieg schon bis zum höchsten Grade –
Da schwieg der Hochmuth, und der Dünkel schwand.
Nur sechsunddreißig Stunden ward beschossen
Die Feste – und sie hat kapitulirt;
Nicht spricht der Kommandant mehr stolz und keck.
Vom General Kameke Nachts kommandirt,
Hat Major Hilgers in Iré le Sec
Die Kapitulation bald abgeschlossen.
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