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Hafiz von Schiraz: Divan 001
#1
Iran 
Hafiz von Schiraz
Muhammad Schams ad-Din
um 1315 - 1390 Persien


Aus dem Divan
nach der engl. Fassung von Gertrude Lowthian Bell


01

ARISE, oh Cup-bearer, rise ! and bring
To lips that are thirsting the bowl they praise,
For it seemed that love was an easy thing,
But my feet have fallen on difficult ways.
I have prayed the wind o'er my heart to fling
The fragrance of musk in her hair that sleeps
In the night of her hair yet no fragrance stays
The tears of my heart's blood my sad heart weeps.


Hear the Tavern-keeper who counsels you :
" With wine, with red wine your prayer carpet dye !"
There was never a traveller like him but knew
The ways of the road and the hostelry.
Where shall I rest, when the still night through,
Beyond thy gateway, oh Heart of my heart,
The bells of the camels lament and cry :
" Bind up thy burden again and depart ! "


The waves run high, night is clouded with fears,
And eddying whirlpools clash and roar;
How shall my drowning voice strike their ears
Whose light-freighted vessels have reached the shore ?
I sought mine own ; the unsparing years
Have brought me mine own, a dishonoured name.
What cloak shall cover my misery o'er
When each jesting mouth has rehearsed my shame !


Oh Hafiz, seeking an end to strife,
Hold fast in thy mind what the wise have writ :
" If at last thou attain the desire of thy life,
Cast the world aside, yea, abandon it ! "



01

Erheb dich, Mundschenk! Komme her und bring'
den trocknen Lippen deinen Kelch zum Segen.
Die Liebe schien ein allzu leichtes Ding,
doch führt sie meinen Schritt auf schweren Wegen.
Ich bat den Wind, dass er dem Herzen bring'
den Moschusduft aus ihrem Schlummerhaar,
doch ist ihr Duft des Nachts noch nicht zugegen,
nur meine Träne, die von Herzblut war.


Hör auf den Wirt. Er gab dir einen Rat:
"Den Teppich zum Gebet färbst du mit Wein."
Kein Reisender so viel Erfahrung hat,
und kehrte er in aller Welt schon ein.
Die Nacht ist um. Wo find ich Ruhestatt,
Herz meines Herzens, jenseits deiner Türe?
Schon hör ich der Kamele Glocken schrei'n:
Pack deine sachen, dass der Weg dich führe.


Die Flut schlägt hoch, die Nacht vor Angst erbleicht
und Strudel brüllend ineinander schlagen.
Ob meine Stimme je ihr Ohr erreicht?
Wes Barke wurde je zum Strand getragen?
Ich fand mein eignes Boot dafür zu leicht.
Mein schwacher Kahn, mein Name, ist entehrt.
Welch Mantel deckt mein Elend und mein Klagen,
das jedem Mund den den offnen Spott gewährt!


Hafiz, beende allen Streit und Zwist,
dass dich nur noch das Wort der Weisen lete:
Wenn endlich du am Ziel der Wünsche bist,
dann wirf die ganze schnöde Welt beiseite!




.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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