09.01.2017, 01:41
William Ernest Henley
1849-1903 Großbritannien
In Hospital
10
Staff-Nurse: New-Style
BLUE-EYED and bright of face but waning fast
Into the sere of virginal decay,
I view her as she enters, day by day,
As a sweet sunset almost overpast.
Kindly and calm, patrician to the last,
Superbly falls her gown of sober gray,
And on her chignon's elegant array
The plainest cap is somehow touched with caste.
She talks BEETHOVEN; frowns disapprobation
At BALZAC'S name, sighs it at 'poor GEORGE SAND'S';
Knows that she has exceeding pretty hands;
Speaks Latin with a right accentuation;
And gives at need (as one who understands)
Draught, counsel, diagnosis, exhortation.
10
Krankenschwester: Neue Schule
Blauäugig heiter, doch mit einem Hang,
als ob die Unschuld bald verblühen mag;
Ich seh' sie, wenn sie reinkommt, Tag für Tag,
fast wie den späten Sonnenuntergang.
Nett und gelassen, höflich dem Gemeinsten,
gibt sie dem grauen Schwesternrock Kontur,
und auf der eleganten Steckfrisur
wirkt auch die schlichte Haube wie vom Feinsten.
Sie plaudert über Beethoven beredt,
Sie mag Balzac nicht, aber wohl George Sand,
hat von der eignen Schönheit durchaus Ahnung;
Sie spricht Latein mit richtigem Akzent
und gibt (wie jemand der versteht)
die Pillen, guten Ratschlag und Ermahnung.
.
1849-1903 Großbritannien
In Hospital
10
Staff-Nurse: New-Style
BLUE-EYED and bright of face but waning fast
Into the sere of virginal decay,
I view her as she enters, day by day,
As a sweet sunset almost overpast.
Kindly and calm, patrician to the last,
Superbly falls her gown of sober gray,
And on her chignon's elegant array
The plainest cap is somehow touched with caste.
She talks BEETHOVEN; frowns disapprobation
At BALZAC'S name, sighs it at 'poor GEORGE SAND'S';
Knows that she has exceeding pretty hands;
Speaks Latin with a right accentuation;
And gives at need (as one who understands)
Draught, counsel, diagnosis, exhortation.
10
Krankenschwester: Neue Schule
Blauäugig heiter, doch mit einem Hang,
als ob die Unschuld bald verblühen mag;
Ich seh' sie, wenn sie reinkommt, Tag für Tag,
fast wie den späten Sonnenuntergang.
Nett und gelassen, höflich dem Gemeinsten,
gibt sie dem grauen Schwesternrock Kontur,
und auf der eleganten Steckfrisur
wirkt auch die schlichte Haube wie vom Feinsten.
Sie plaudert über Beethoven beredt,
Sie mag Balzac nicht, aber wohl George Sand,
hat von der eignen Schönheit durchaus Ahnung;
Sie spricht Latein mit richtigem Akzent
und gibt (wie jemand der versteht)
die Pillen, guten Ratschlag und Ermahnung.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.