10.07.2024, 10:10
Aus dem römischen Tagebuch,
von Allerheiligen bis Weihnachten 1817
I. Die Totenkapelle der Kapuziner
Den Kapuzinern war ich zugesprochen
In diesen Allerseelenfestes-Tagen
Und sah daselbst tiefsinnige – kann ich sagen –
Verzierungen von Leichnamen und Knochen.
Im Tode nicht der Ordenskutt entkrochen,
Die Mumien, sah ich stehn und Kerzen tragen,
Davor die Lebenden auf Knieen lagen,
Um einst auch so zu stehn in Jahr und Wochen.
Die Wände waren rings geschmückt mit Blumen,
Bald einzeln, bald in Sträußen, Kränzen, Schnüren,
Und jede Blume war Zusammensetzung
Von Knochenwerk. In diesen Heiligtumen
Des Todes hat das Schauderhafte rühren
Mich nur gekonnt, ohn’ Ekel noch Verletzung
.
von Allerheiligen bis Weihnachten 1817
I. Die Totenkapelle der Kapuziner
Den Kapuzinern war ich zugesprochen
In diesen Allerseelenfestes-Tagen
Und sah daselbst tiefsinnige – kann ich sagen –
Verzierungen von Leichnamen und Knochen.
Im Tode nicht der Ordenskutt entkrochen,
Die Mumien, sah ich stehn und Kerzen tragen,
Davor die Lebenden auf Knieen lagen,
Um einst auch so zu stehn in Jahr und Wochen.
Die Wände waren rings geschmückt mit Blumen,
Bald einzeln, bald in Sträußen, Kränzen, Schnüren,
Und jede Blume war Zusammensetzung
Von Knochenwerk. In diesen Heiligtumen
Des Todes hat das Schauderhafte rühren
Mich nur gekonnt, ohn’ Ekel noch Verletzung
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.