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Spielhagen, Friedrich: Des Lebens Mai
#1
Friedrich Spielhagen
1829 - 1911


Des Lebens Mai

"Des Mai blüht einmal und nicht wieder",
So sprachst auch du in thränenreicher Stunde,
Doch heilt von selbst des Hirsches tiefe Wunde
Nach langer Dürre träuft der Regen nieder.

In jedem Lenz erschallen neue Lieder,
Es lauschen froh der wonnevollen Kunde
Die Felder und die Wälder in der Runde,
Die Veilchen sprießen, köstlich prangt der Flieder.

Und wenn in der Natur ein ewig Streben,
Zu überwinden Noth und Tod und Schmerzen,
Wähnst du, daß es mit dir ein andres sei?

O nimmermehr! Ein tausendfältig Leben
Regt glühend sich in deinem edlen Herzen,
Und jede Liebe ist "des Lebens Mai".


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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