17.08.2024, 10:02
Theodor Robert Grosewsky
1823 - 1866
Sonett
Am Himmel zieh'n die grauen Wolken hin,
Der Regen plätschert auf die Gassen nieder,
Die Vöglein schütteln fröstelnd ihr Gefieder -
Ist's das allein, warum ich traurig bin?
Vorübergeht Vergang'nes meinem Sinn,
Der schmerzdurchwachten Nächte denk' ich wieder!
Für all' das Leid nur dumpfe Klagelieder -
O, armes Herz, ein trauriger Gewinn!
O nimm von mir des Sangs ruhmlose Gabe,
Des Reimes Klang, der Worte falschen Glanz,
Beklagen will ich nimmer den Verlust!
Nur laß mir, Gottheit, meiner Jugend Habe:
Des Glaubens Schild, der Hoffnung Kranz,
Der Liebe Knospe in der warmen Brust!
1823 - 1866
Sonett
Am Himmel zieh'n die grauen Wolken hin,
Der Regen plätschert auf die Gassen nieder,
Die Vöglein schütteln fröstelnd ihr Gefieder -
Ist's das allein, warum ich traurig bin?
Vorübergeht Vergang'nes meinem Sinn,
Der schmerzdurchwachten Nächte denk' ich wieder!
Für all' das Leid nur dumpfe Klagelieder -
O, armes Herz, ein trauriger Gewinn!
O nimm von mir des Sangs ruhmlose Gabe,
Des Reimes Klang, der Worte falschen Glanz,
Beklagen will ich nimmer den Verlust!
Nur laß mir, Gottheit, meiner Jugend Habe:
Des Glaubens Schild, der Hoffnung Kranz,
Der Liebe Knospe in der warmen Brust!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.