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Veilchen auf das Grab
#1
Veilchen auf das Grab
der jungen Mutter Josephine W**
und ihres Kindes


Kaum steigt vom heitern Spiel der Engel nieder
Die süße Kleine auf die rauhe Erde;
So nahet Leiden schon ihr und Beschwerde,
Und sie entflieht zur alten Heimat wieder.

Da rüttelt heißer Frost der Mutter Glieder,
Daß frei von Banden bald die Seele werde,
Die leise schon mit sehnender Gebärde,
Dem Flüchtling nach, erhebet ihr Gefieder.

Und sieh! — der treue Gatte steht in Trä'nen.
Sie ist hinweg! — und nur im Blauen oben
Schwebt noch das Goldgewölk, das sie erhoben.

Nun trauern wohl, die hier nach ihr sich sehnen,
Sie aber hält ihr teu'res Kind, entzücket,
Das Neugefund'ne — an das Herz gedrückte.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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