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Wahres Eigen
#1
Wahres Eigen

Die Liebe deucht uns arm nach äußerm Schein,
Doch liegt in ihr des Reichthums Schatz verborgen;
So taucht aus bleicher Luft der gold'ne Morgen
So ruht in dürft'gem Grund der Edelstein.

Nur, was du liebest, nennst mit Recht du dein;
Was Denken dir errang, was dir in Sorgen
Der Arm erschafft, hat dir Natur geborgen,
Das wird Besitz, nicht Eigenthum dir sein.

Was du gedacht, das magst du schätzbar finden;
Was du erwarbst, das magst du froh empfinden,
Doch was du liebst, das kannst du überwinden.

Und was du liebst, muß ganz sich dir ergeben;
Es waltet fort und fort in deinem Leben,
Wie Sonnengluth im Feuersaft der Reben.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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