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Traumleben
#1
Traumleben

Du küßtest mich im Traum die vor’ge Nacht
Und selig hing ich fest an deinem Munde,
Da schlug vom Thurm die schwarze Geisterstunde,
Die Eule krächzte und ich bin erwacht.

Noch heiß’re Sehnsucht hat der Traum entfacht
Und schmerzlicher entbrennt die Liebeswunde,
Unheilbar tief im tiefsten Herzensgrunde,
Ein Purpurzeugniß deiner Augen Macht.

Seitdem ach, leb’ ich einzig nur im Traume,
Von der Erinn’rung schmaler Geisterkost,
Geschloss’nen Auges in der Schattenwelt.

Bis du mich wieder weckst zu Zeit und Raume,
Bis du erscheinst, mein süßer Augentrost,
Mein Arm in Wahrheit dich umschlossen hält!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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