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Schiebelhuth, Hans: Sonett der Sehnsucht
#1
Hans Schiebelhuth
1895 - 1944


Sonett der Sehnsucht

Was soll ich nun vom Wiedersehen hoffen
Von dieses Tages noch geschlossener Blüte?
Goethe


Geduldiger Hände unerhörtes Hoffen
Erhebst du Liebste betend in die Blüte
Des Lichts, die schon erlöst auf steile Schroffen
Des hochgezinnten Bergs sich rastlos mühte.

Da - Gipfelglück - vor Wolkentoren offen
Des Morgens Rosenwunder sich erfrühte,
Stehst du wie stets in Helle und betroffen
Vom Maß der Macht, die dich so glau durchglühte.

Gold aller Sonne, Gold aus dunklem Schacht,
Das deine Tiefen läutert und dich klärt,
Umprunkt dich. Nun erfreu dich deiner Pracht

Und brenne weiter, Flamme, sei genährt
Vom Rausch des Tags, vom Überschwang der Nacht
In Sehnsucht-Göttlichkeit, die ewig währt.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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